Tim im Internat
Windelgeschichten.org präsentiert: Tim im Internat
Vorwort:
Diese Geschichte ist frei erfunden. Die Protagonisten existieren im wahren Leben nicht.
Tim, einer der Hauptfiguren dieser Geschichte ist 15 Jahre alt und soll ab sofort ein Internat
besuchen, da er wegen seiner Autismus-Spektrum-Störung auf einer Regelschule mit großen
Klassen nicht zurechtkommt. Tim hat aber noch ein Problem. Er nässt sich aufgrund seiner
durch den Autismus bedingten, verminderten Körperwahrnehmung ein und ist daher auf
Windeln angewiesen. Eine neue Schule zu besuchen, bereitet ihm daher große Sorgen.
,,Alles gut bei dir Tim?’’, fragte seine Mutter ihn. ,,Ich bin sehr aufgeregt.’’, antwortete Tim.
,,Das verstehe ich, aber es wird bestimmt schön werden.’’, ermutigte ihn seine Mutter.
Sechs Minuten später zeigte seine Mutter auf ein größeres Gebäude auf der linken
Straßenseite und sagte:,,Das ist es, denke ich.’’ Das dreistöckige Gebäude hatte eine weiße
Fassade mit vielen Fenstern. Rechts neben der Eingangstür stand ein großes Blechschild, auf
dem in großen Lettern ‘’Internat’’ stand.
Als Tim und seine Mutter aus dem Auto ausstiegen, kam gerade ein ungefähr 30 Jahre alter
Mann aus der Eingangstür und begrüße die Beiden freundlich. ,,Sie müssen Familie Felder
sein.’’, sagte er. ,,Guten Tag. Genau, wir sind Familie Felder.’’ ,,Dann bist du Tim, oder?’’,
fragte er. ,,Ja.’’, sagte Tim leise. ,,Dann würde ich vorschlagen, dass wir reingehen und das
Aufnahmegespräch machen.’’
Der Betreuer führte Tim und seine Mutter in ein Büro. In dem Büro stand ein moderner
Schreibtisch, auf dem ein iMac stand. In der Mitte des Raums standen vier Stühle um einen
kleinen runden Couchtisch. Auf dem Tisch standen bereits zwei Gläser, die der Betreuer mit
Mineralwasser auffüllte.
,,Oh, ich glaube, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Herr Seibold – wie der
Journalist – und arbeite seit zweieinhalb Jahren hier im Internat.’’ Anschließend wurden die
Formalitäten geklärt und Tims Mutter musste einige Dokumente unterschreiben und 50
Euro Pfand für den Zimmerschlüssel hinterlegen, der Tim ausgehändigt wird. Tim musste
unterschreiben, dass er die Hausordnung gelesen hat. Zum Ende des Gesprächs sprach Herr
Seibold noch Tims ,,Problem’’ an. Tim war es sichtlich unangenehm, mit einem Mann, den er
seit 30 Minuten kannte über sein Einnässen zu sprechen. ,,In deinem Zimmer hast du genug
Stauraum, um deine Hygieneartikel zu lagern.’’ Tim nickte. ,,Achso, wir konnten dem
Wunsch eines Einzelzimmers leider nicht nachkommen, da wir aktuell kein Einzelzimmer frei
haben. Wir haben jedoch für Tim einen Mitbewohner ausgewählt, der eventuell gut zu Tim
passen könnte.’’, sagte Herr Seibold. Jetzt bekam Tim noch mehr Angst. Seine Gedanken
kreisten. ,,Was wenn er mich auslacht?!’“‘, dachte Tim. Seiner Mutter fiel auf, dass Tim
Panik entwickelte. Er spielte angespannt mit seinen Händen und wirkte abwesend. Dieses
Stimming-Verhalten zeigte Tim nur offen, wenn er wirklich überfordert war. Seine Mutter
reichte ihm ihre Hand. Herr Seibold schlug nun vor, den beiden das Zimmer zu zeigen,
welches Tim bewohnen würde.
Das Zimmer lag im ersten Obergeschoss und war scheinbar vor kurzem renoviert worden, da
es noch nach ‘’neuem Zimmer’’ roch. In dem Zimmer standen zwei IKEA-Betten sowie ein
Schreibtisch. Vom Fenster aus konnte man die Ahrtalbrücke der Autobahn A61 sowie den
Park, der unterhalb des Internats lag, erblicken. Während Tim sich das Zimmer ansah, kam
plötzlich ein Junge, der ungefähr genauso alt war wie Tim zur Tür herein. ,,Hallo, ich bin Ben.
Bist du der neue Schüler?’’ ,,Ja, ich bin Tim.’’, antwortete Tim dem blonden, sportlichen
Jungen zögerlich. ,,Naja, ich bin dann wieder weg. Du kannst dann deine Seite des Zimmers
in Ruhe einrichten. Bis später, Tim!’’, sagte Ben, während er das Zimmer wieder verließ.
,,Netter Junge.’’, sagte seine Mutter. Tim antwortete nur mit:,,Vielleicht hast du Recht,
Mama.’’ Herr Seibold gab Tim und seiner Mutter nun Zeit, das Zimmer einzurichten und
verließ das Zimmer.
Ganze 45 Minuten dauerte es, bis Tim und seine Mutter das Zimmer so eingerichtet hatten,
dass Tim sich wohlfühlte und zufrieden war. Auf einem an der Wand hängenden Regalboden
hatte Tim einige paar Bücher platziert wie z.B. ‘’Wir Wochenendrebellen’’, ‘’Mogadischu’’
oder ‘’Die drei ??? – Die Rache des Untoten’’. Neben beiden Betten stand jeweils ein Spint,
den man nur öffnen konnte, wenn man einen Code in das Tastenfeld eintippt. Im Spint auf
der Seite seines Bettes hatte seine Mutter seine Windeln sowie Feuchttücher, Creme und
Müllbeutel verstaut. ,,Puh, das war jetzt aber ganz schön anstrengend.’’, sagte Tims Mutter.
Auf ihrer Stirn war deutlich Schweiß zu sehen. ,,So leid es mir tut, aber ich muss jetzt fahren.
Ich habe morgen Frühschicht, Tim.’’ ,,Okay, Mama.’’ ,,Tim, du kannst mich jederzeit anrufen,
wenn irgendetwas ist. Herrn Seibold kannst du aber natürlich auch ansprechen. Er wirkt auf
mich sehr freundlich. Und mach’ dir mal wegen Ben nicht allzu große Sorgen. Ich hatte das
Gefühl, dass er ein sehr netter Junge ist. Er lacht dich bestimmt nicht wegen der Windeln
aus.’’ ,,Denkst du?’’, fragte Tim seine Mutter. ,,Ich kann dir natürlich keine Garantie geben,
aber ich denke schon.’’ ,,Okay. Ich hoffe, du hast Recht.’’
Tim begleitete seine Mutter noch zum Auto. Nachdem sie losgefahren war, ging Tim zurück
auf sein Zimmer, wo Ben scheinbar auf ihn gewartet hatte.
,,Ist deine Mutter wieder nach Hause gefahren?’’, fragte Ben Tim, als er ins Zimmer kam.
,,Ja.’’ ,,Warum bist du auf’s Internat gekommen.?’’ ,,Ich bin in meiner alten Schule in der
großen Klasse nicht so gut klargekommen und hoffe, dass es hier besser für mich ist.’’
,,Deine Klasse hat im Moment 13 Schüler, glaube ich.’’ ,,Das sind ja wenige. Ich hatte auf der
Realschule in Frankfurt 29 andere Schüler in der Klasse. Mehr als 30 Schüler dürfen es in
Hessen auf einer Realschule pro Klasse gar nicht sein.’’ ,,Dann war die Klasse ja komplett
voll. Da kann man wahrscheinlich lange warten, wenn man sich zusammen mit anderen
meldet, oder?’’, fragte Ben neugierig. ,,Allerdings.’’ ,,Dann kommst du also aus Frankfurt.’’
,,Ja, genauer gesagt aus Frankfurt-Sachsenhausen.’’ ,,Ich komme aus Kirchheimbolanden,
aber das kennst du vermutlich sowieso nicht. Ist ja nur eine kleine Stadt.’’ ,,Häh, klar kenne
ich Kirchheimbolanden. Ich bin schon oft mit dem Zug hingefahren.’’ ,,Mit dem RE13?’’ ,,Ja.’’
,,Hast du Verwandte bei mir in der Stadt oder warum fährst du nach KIBO?’’ ,,Ich fahre sehr
gerne Bahn. Ich mache oft Bahnfahrten, weil mich das beruhigt.’’ ,,Schön.’’, antwortete Ben.
Ben und Tim unterhielten sich weiter. Irgendwann bemerkte Tim, dass Ben ihn so seltsam
ansah. Er starrte auf Tims Jeans. Tim stellte Ben zur Rede:,,Warum schaust du mich so
komisch an?’’ ,,Tu’ ich doch gar nicht!’’, sagte Ben. ,,Ben, ich sehe das doch. Ist
irgendetwas?’’, fragte Tim ihn. Ben atmete durch:,,Kann es sein…’’, stammelte er. ,,Was?’’
Ben nahm seinen Mut zusammen:,,Kann es sein, das du eine Windel anhast?’’ Tim hatte mit
dieser Frage noch nicht gerechnet. Vielmehr hatte er damit gerechnet, dass irgendetwas mit
seinem Outfit nicht stimmt. Er wurde rot. ,,Ja, ich habe eine an.’’ Jetzt wurde auch Ben rot.
Er bereute es, diese Frage gestellt zu haben, weil er sich vorstellen konnte, wie unangenehm
Tim die Situation war. Trotzdem fragte er sich, warum ein 15-jähriger noch Windeln trägt.
,,Und warum trägst du Windeln?’’, fragte Ben sichtlich verlegen. ,,Ich erzähle es dir, wenn du
es keinem weitersagst.’’ ,,Mach’ ich nicht.’’, versicherte Ben. ,,Okay. Ich habe Autismus.
Vermutlich durch den Autismus spüre ich kaum oder gar nicht wenn ich auf Toilette muss.
Das macht es mir unmöglich, ohne Windel beispielsweise rauszugehen.’’ ,,Das ist natürlich
blöd. Bleibt das denn für immer so?’’, fragte Ben interessiert. ,,Das weiß ich nicht. Die
Windeln an sich stören mich auch nicht. Was mich stört ist, wenn Leute mich auslachen oder
mit dem Finger auf mich zeigen, wenn zum Beispiel der Bund mal aus der Hose ragt.’’
,,Musst du dich dann wickeln?’’ ,,Ja, natürlich. Von allein wird eine Windel schließlich nicht
wieder trocken, Ben.’’ ,,Ich habe noch eine Frage.’’, sagte Ben. ,,Schieß’ los.’’ ,,Ist das nicht
eklig, in die Windel zu pinkeln?’’, fragte ihn Ben. ,,Gegenfrage: Hast du es als Baby oder
Kleinkind eklig gefunden, dich einzunässen?’’, fragte Tim seinen Mitbewohner. ,,Ich denke
nicht.’’, antwortete Ben. ,,Siehst du. Wenn man es nicht anders kennt, dann ist es denke ich
auch nicht eklig. Ich persönlich habe damit eigentlich keine Probleme, da mir ohnehin nichts
anderes übrig bleibt.’’, sagte Tim.
Ben und Tim unterhielten sich noch über eine Stunde lang. Um 21:30 Uhr kam Herr Seibold
zu den Jungs ins Zimmer. ,,Na Jungs, alles gut bei euch?’’ ,,Ja, klar!’’, sagte Ben. ,,Bei dir
auch, Tim?’’, erkundigte sich Herr Seibold. ,,Ja, bei mir ist alles in Ordnung.’’ ,,Perfekt. Um
22:00 Uhr ist dann Nachtruhe für euch. Ihr könnt euch gerne noch unterhalten, aber bitte
leise. Die kleinen schlafen nämlich bereits.’’ ,,Weiß ich doch, Herr Seibold. Ich werde darauf
achten, nicht zu laut zu sein, damit die Fünftklässler schlafen können.’’, sagte Ben zu Herrn
Seibold. ,,Dann ist ja gut. Ich bin noch bis 23:00 Uhr im Haus. Heute Nacht hat Frau
Klinkhammer Nachtdienst.’’ ,,Kann ich morgen früh zehn Minuten früher das Haus
verlassen? Ich möchte vor der Schule noch zu PENNY gehen.’’, fragte Ben. ,,Ja, aber nimm
bitte Tim mit. Natürlich nur wenn du möchtest, Tim.’’ ,,Okay, dann komme ich mit Ben mit.’’
,,Dann ist ja alles geklärt. Ich wünsche euch eine gute Nacht. Bis morgen Nachmittag!’’ ,,Bis
Morgen, Herr Seibold.’’, sagte Ben, während Herr Seibold die Tür des Zimmers öffnete.
,,Ich geh’ dann mal Zähneputzen.’’, sagte Ben. ,,Okay.’’
Auch Tim ging ins Badezimmer als Ben fünf Minuten später wieder herauskam. Er hatte
jedoch noch eine Windel und Feuchttücher in der Hand. Tim schloss hinter sich ab und
begann, die nasse Windel auszuziehen. Der Geruch von Urin stieg ihm in die Nase. ,,Das war
vielleicht nötig.’’, dachte sich Tim, als er die Windel zusammenrollte und merkte, wie voll
diese war. ,,Mist! Ich habe vergessen, einen Müllbeutel mitzunehmen.’’, sagte Tim leise zu
sich selbst, nachdem er sich vergeblich nach einem seiner mitgebrachten Müllbeutel
umgeschaut hatte. Er hatte vergessen einen aus seinem Spint mit ins Badezimmer zu
nehmen. Ihm blieb also nichts anderes übrig als mit der nassen Windel in der Hand das Bad
zu verlassen. Nachdem er sich die neue Windel angelegt hatte und sich anschließend die
Zähne geputzt hatte, verließ er das Bad mit hochrotem Kopf. Ihm war es unangenehm, mit
einer nassen Windel in der Hand, Ben unter die Augen zu treten. Als Ben Tim erblickte sagte
er:,,Krass, ich wusste gar nicht, dass es so große Windeln gibt. Die von meiner Cousine sind
viel kleiner.’’ ,,Naja, ich muss ja auch reinpassen. Des Weiteren wäre die Saugfähigkeit von
Windel für Babys zu gering. Da müsste ich ständig wechseln.’’, sagte Tim. Er hockte sich nun
vor seinen Spint, gab den Code ein und verstaute die Windel dann in einem Müllbeutel.
Diesen knotete er routiniert zu und entsorgte ihn in einem Mülleimer, der scheinbar extra
für seine Zwecke zusätzlich im Zimmer stand.
10 Minuten später lagen Tim und Ben in ihren Betten und Ben löschte das Licht. Tim war
von den Ereignissen des Tages so erschöpft, dass er schnell einschlief. Auch Ben schlief
einige Minuten nach Tim ein.
Das war der erste Teil meiner ersten Geschichte. Gebt mir sehr gerne Feedback zur
Geschichte. Bedenkt aber bitte, dass das meine erste Geschichte ist. Vielen Dank!
Autor: Julius (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden
Also ich finde die Geschichte ist ein guter Anfang, mach was draus!
nicht schlecht
Es ist ein interessanter Beginn einer Geschichte, die wie ich finde auch im realen Leben so passieren könnte. Bin gespannt ob Ben für Tim zu einem Freund wird. Und wie es die anderen Schüler aufnehmen!
Sehr toller Anfang der Geschichte.
Freue mich schon auf eine Fortsetzung.
Habe letztens zwei Internatsserien zum wiederholten mal gelesen
HANNI UND NANNI
und
BURG SCHRECKENSTEIN
Vielleicht existiert in deinen Internat eine Windel-Clique!
Vielleicht werden dort welche in ein gitterbett gesteckt aus Spaß zur Strafe
Was für ein realistisches Szenario…! Nicht!!
Bislang ist die Geschichte dahingehend ziemlich gut. Wenn jetzt die Baby-Nummer kommt, ne danke. Da musst du dir eine andere Geschichte suchen, Jürgen…
Hallo Julius,
toller Start!!! Ein Internat bietet so viel Gesprächsstoff. Da bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Liebe Grüsse Petra
Kann´s kaum erwarten mehr zu lesen!
Ein nicht schlechter Anfang muss man sagen ich bin gespannt, was draus wird. Ich denke die Gefahr ist groß, dass die Geschichte in einer Standard Richtung abrutscht. Hab aber die Hoffnung, dass du hier was Gutes draus zaubern wirst. Viel Erfolg weiterhin dabei
Weiter machen!!!