Trösten
Dieser Eintrag ist Teil 1 von 2 der Serie Trösten
Windelgeschichten.org präsentiert: Trösten
Ich war auf dem Weg in meine Mittagspause. Gerade hatte ich die Einkaufsstraße verlassen und steuerte einen chinesischen Imbiss an, der einen leckeren und günstigen Mittagstisch anbietet. Auf einem Steinsockel entdeckte ich eine heulende, völlig aufgelöste junge Frau, die sofort mein Mitleid erregte. Vorsichtig trat ich an die Frau hin, ging in die Hocke und sprach die Frau an. Zuerst reagierte diese überhaupt nicht, dann war nur ein unverständliches Schluchzen zu hören und nur langsam beruhigte sie sich. Ganz behutsam und mit viel Geduld warte ich ab und schuf anscheinend eine Atmosphäre, die es der Frau möglich machte, sich zu öffnen.
Vorsichtig griff sie meine Hand und begann zu erzählen, dass sie Einkaufen war und nun ihre Geldbörse nicht mehr hätte. Ich fragte, was sie schon alles unternommen hätte, und bekam eine überraschende Antwort. Vor lauter Aufregung hatte sich die Frau auf den Stein gesetzt und einfach nur geheult, zu mehr war sie anscheinend nicht in der Lage. Ich fragte nach, wo sie den zuletzt die Geldbörse gehabt hätte, was sie danach getan hätte. Sehr leise kamen die Antworten, sodass ich mir ein Bild machen konnte. Ich schlug vor den Weg rückwärtszulaufen und nach der Börse zu suchen.
Durch ein Nicken bekam ich eine Rückmeldung und so liefen wir weniger Minuten danach auch schon los. An der zweiten Stelle, einem großen Supermarkt, frage ich an der Kasse nach und eine Kassiererin verwies uns auf die Filialleiterin. Eine Geldbörse war abgegeben worden. Meine Begleiterin sollte sie genau beschreiben, den Inhalt benennen und natürlich ihren Namen. Über den Personalausweis konnte die Besitzerin einwandfrei festgestellt worden.
Die junge Frau war überglücklich und fiel mir um den Hals.
Ich freue mich sehr helfen zu können und verabschiedeten mich rasch, da meine Mittagspause schon seit einigen Minuten zu Ende war.
Gegen 17.30 Uhr konnte ich dann endlich Feierabend machen. Ich freute mich auf einen gemütlichen Abend mit Fußball im Fernsehen. Erstaunt war ich dann, als ich vor dem Eingang unserer Firmenzentrale die mir bekannte, junge Frau erblickte. Sie rannte sofort auf mich zu und bedankte sich nochmals sehr für die Hilfe in der Mittagspause. Jetzt plapperte sie wie wild los und bat mich nochmals um meine Hilfe. Sie habe gelesen, dass ich in der Firma eine Abteilung leite und mich daher doch sicherlich mit Papierkram auskennen würde. Als ich dies bejahrte, wurde ich eingehakt und ein Betteln begann.
Die traurigen Augen und der hilfesuchende Blick ließen mir keine Wahl. Ich musste zum zweiten Mal an diesem Tag helfen. Gemeinsam gingen wir zum Parkhaus, ich holte meinen mattgrauen Mittelklassekombi heraus und danach fuhren wir zu ihr nach Hause. Schnell war die Wohnungstür einer kleinen Altbauwohnung im dritten und letzten Stockwerk geöffnet und wir traten gemeinsam ein. Die Wohnung war spärlich eingerichtet und alles noch sehr unvollständig. Es standen Kartons herum, ein bunter Teppich lag in Folie eingewickelt an der Wand und alles lag ohne Struktur irgendwie herum. Der Einzug konnte noch nicht lange her sein, vermutete ich sofort.
Tina, wie mich die junge Frau zu sagen bat, zeigte mir sofort ein Schreiben einer Versicherung und fing zu heulen an. Sie war verzweifelt, weil sie nicht wusste, was zu tun ist. Ich las mir das Schreiben durch und fragte, wo das erste Schreiben denn sei. Jetzt wurde Tina noch verzweifelter und begann jämmerlich zu weinen an. Mir blieb keine Wahl und ich sprach tröstende Worte und legte ihren Kopf an meine Schulter. Langsam beruhigte Tina sich und zeigte auf eine Kiste mit vielen Briefen. Anscheinend hatte sie alle Schreiben einfach in dieser Kiste gesammelt und gehofft, dass damit alles erledigt sei. Sofort fing sie wieder an zu weinen und ich legte meinen rechten Zeigefinge auf ihren Mund. Leicht öffnete sich der Mund, die Fingerspitze wanderte in der Mund und sofort beruhigtes sich Tina.
Ich erklärte ihr, dass ich bereit sei ihr zu helfen. Wir vereinbarten ein Treffen in drei Tagen. Dabei gab ich ihr mein Versprechen zu helfen und dem Chaos in den Unterlagen ein Ende zu bereiten. Sie freute sich sehr und wieder umarmte sie mich ganz vertraut.
Einen Tag vor unserem Treffen steuerte ich einen großen Einkaufsmarkt an. Ich hatte mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich dem Chaos in den Unterlagen von Tina entgegentreten wollte. In der Schreibwarenabteilung griff ich mir einen Fünfer-Pack mit Ordnern, dazu Trennblätter und schwarze Stifte. Von zuhause nah ich am nächsten Tag noch einen guten Locher, einen Tacker, Klebefilm und Büroklammern mit. So ausgerüstet steuerte ich am Freitag nach Feierabend die Wohnung von Tina an. In einer grünen, leichten Klappbox hatte ich alles verstaut, sodass ich recht schnell alles in die Wohnung bringen konnte.
Tina begrüßte mich freudestrahlend und bot mir zuerst einmal einen Kaffee an. Gerne nahm ich dieses Angebot an, da ich vom Arbeitstag her schon ziemlich erschöpft war. Schnell war der Kaffee zubereitet und ich bat um eine wenig Milch und Zucker.
Sofort ging schon wieder ein Heulen los. Tina war sauer auf sich. Jetzt bot sie mir einen Kaffee an und hatte noch nicht einmal Milch für mich. Noch nicht mal zu sowas sei sie im Stande, äußerte sie. Das Heulen war schon herzzerreißend. Irgendwie hatte ich aber damit gerechnet, dass so etwas auch bei unserem heutigen Treffen wieder stattfinden würde. Ich forderte Tina auf zu mir zu kommen und sich zu setzen. Erstaunt war ich, als sie sich auf meinen Schoß setze und mich traurig anschaute.
Kaum saß sie ruhig bei mir, erklärte ich ihr, dass ich bei meinem Einkauf spontan etwas für sie ausgesucht habe. Dabei griff ich in meine Hosentasche, holte einen rosafarbenen Schnuller heraus und führte ihn zu Tinas Mund. Artig öffnete sie diesen und schon war der Schnuller in ihrem Mund. Vorsichtig begann Tina zu nuckeln und ich merkte sofort, wie sie sich beruhigte. Ihren Kopf legte ich an meine Schulter und lies Tina Zeit. Nach zehn Minuten machte ich deutlich, dass ich jetzt mit unserer eigentlichen Arbeit starten will. Ich griff zum Schnuller und nahm ihn Tina aus dem Mund und steckte ihn zurück in meine Hose.
Autor: Kleiner_Knirps | Eingesandt via Mail
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Herzlichen Glückwunsch, das ist einer der schlechtesten Geschichten die ich bislang gelesen habe! 0/5
Übergriffig, unangemessen, merkwürdig.
He Friedrich. Wie viele Geschichten hast du denn bereits beigesteuert?
Mit der Axt durch den Wald, ganz tolle Idee. So wird man bestimmt Spaß an der eigenen Entwicklung seiner Fähigkeiten haben…
Also, ich finde den Anfang schon mal nicht schlecht im Gegenteil, er ist ganz anders als alle anderen Anfänge von Geschichten. Ich wünsche dem Autor auf jeden Fall viel Erfolg, dass er doch noch einige Leser überzeugen kann
Das ist mal eine lustige Geschichte! Wann teifft man eine Person so aufgelöst, die dann auch gleich noch solch ein Chaos in Ihrem Leben vorweist! Interessant ist auch, das Sie Sich dem fremden Menschen so schnell öffnet! Ihn um Hilfe bittet und dann auch mit zu sich nach Hause bittet! Mal sehn wie es weiter geht. Freu mich auf den nächsten Teil.