Trösten (2)
Dieser Eintrag ist Teil 2 von 2 der Serie Trösten
Windelgeschichten.org präsentiert: Trösten (2)
Der Kaffee war zwar inzwischen kalt geworden. Ich begnügte mich mit einem Glas Wasser und erklärte Tina, wie ich gerne vorgehen würde. Sie war damit einverstanden und so legten wir los. Zuerst wurden alle Schreiben geöffnet, nach Kategorien wie Versicherung, Bank oder Studium sortiert und dann gelocht in die entsprechenden Ordner eingeheftet. Mehr als drei Stunden benötigten wir für diese Arbeit. Ich leitete Tina genau an, sagte ihr was sie tun sollte, und achtete genau darauf, dass alles richtiggemacht wurde. Tina hörte meist gut zu und setzte meine Vorgaben gut um. Natürlich lobte ich sie dafür, dass sie meine Anweisungen umsetzte. Frech fand ich es, als sie, nachdem alles erledigt war, forderte eine Belohnung zu bekommen. Auf meine Frage nach der Art der Belohnung kam ein einziges Wort: Schnuller.
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, griff in meine Hosentasche, lutschte schnell den Schnuller ab und steckte ihn Tina in den Mund. Sie strahlte mich an.
Kurz danach verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg nach Hause.
Kaum zu Hause angekommen, konnte ich eine Whats-App Nachricht lesen. Tina schickte mir ein „Danke“ mit einem Küsschen. Am Samstagabend konnte ich die nächste Nachricht von Tina lesen. Sie lud mich zum Kaffee mit Milch und Zucker ein, wie sie mit drei Smileys schrieb. Auch hatte sie extra für mich einen kleinen Kuchen gebacken. Wir verabredeten uns für Sonntag um 16 Uhr.
Pünktlich traf ich bei ihr ein und konnte schon den duftenden Kaffee riechen. Auf dem Tisch stand der Kuchen und eine Packung Milch und Würfelzucker. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dies lang auch daran, dass mich Tina mit Schnuller im Mund begrüßte.
Wir setzten uns an den gedeckten Küchentisch und ich musste Tina einfach fragen, ob sie gerne klein sei. Ein heftiges Nicken und ein Jaja beantworteten meine Frage. Ich wies Tina dann darauf hin, dass für Kleine Kaffee aber sicherlich das falsche Getränk wäre. Ich stand auf, ging ins Bad und holte dort ein Handtuch. Dann schaute ich mich in der Küche um und öffnete auch einige Schränke. Im Schrank rechts vom Kühlschrank entdeckte ich einen kleinen Topf, den ich herausnahm. Diesen stellte ich auf den Herd, schaltete ihn auf eine niedrige Stufe und ging zum Tisch. Mit der Milchtüte in der Hand ging ich wieder zum Herd und füllte ungefähr einen viertel Liter Milch in den Topf. Mit einem Holzkochlöffel von der Anrichte rührte ich ständig um und erwärmte die Milch. Mit dem kleinen Finger überprüfte ich die Temperatur und nahm dann die Milch vom Herd und schüttete sie in die Tasse, die vor Tina stand. Danach griff ich mir das Handtuch aus dem Bad und band es Tina als Lätzchen um. „Jetzt können wir Kaffee trinken. Findest du nicht auch“, fragte ich Tina und schaute in ein lächelndes Gesicht. Gemütlich tranken wir unsere Getränke, ich den Kaffee und Tina ihre warme Milch. Auch den Kuchen ließen wir uns schmecken. Das Tina viele Krümel und ein paar Tropfen Milch auf das improvisierte Lätzchen verteilte, störte uns beide nicht. Nach zwei Stunden verabschiedete ich mich und gab Tina noch den Hinweis endlich die Umzugskartons aufzuräumen.
Kurz vor dem Einschlafen kam mir der Nachmittag noch einmal in den Sinn. Tina, die mich mit Schnuller begrüßte und meine spontane Eingebung ihr ein Lätzchen anzulegen und ihr eine Milch zuzubereiten. Im Rückblick stellte ich fest, dass es uns beiden Spaß gemacht hatte.
Einige Tage hörte ich dann nichts von Tina. Der Alltag hatte mich wieder voll im Griff und ich musste immer wieder schmunzeln, wenn ich an Tina mit dem Schnuller im Mund dachte. Kurz vor Feierabend klingelte mein Handy und ich erkannte sofort die Nummer von Tina. Sie schien schon wieder ganz verzweifelt zu sein und bat mich so schnell wie möglich zu ihr zu kommen. Ab diesem Zeitpunkt war natürlich nicht mehr an ein konzentriertes Arbeiten zu denken. Mir ging durch den Kopf, was denn nun wieder passiert wäre, vor welchen Problemen Tina nun wieder stand. Schnell erledigte ich noch das Wesentliche und machte mich direkt auf den Weg zum Auto und zu Tina. Kaum hatte ich geklingelt, sprang auch schon die Haustür auf und eine grinsende Tina schaute mich an. Sie bat mich herein und ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie steckte sich den rosa Schnuller in den Mund und lief durch die Wohnung. Ich folgte ihr und mein Erstaunen war groß, als ich sah, wie es in der Wohnung inzwischen aussah. Alles war aufgeräumt, keine Kartons standen mehr herum, es war einfach sehr ordentlich. Nun begann ich zu lächeln und lobte Tina wie ein kleines Kind. Wie großartig sie alles gemacht hatte und wie stolz ich auf sie sei. Meine Reaktion machte Tina glücklich und sie strahlte mich an.
Erstaunt schaute mich Tina an, als ich ihr sagte, dass sie sich eine Belohnung verdient habe. Ich forderte sie auf sich Schuhe und Jacke anzuziehen, damit wir rausgehen konnten. Vorher nahm ich ihr den Schnuller aus dem Mund und schon fünf Minuten später saßen wir in meinem Auto. Spontan hatte ich einige Ideen bekommen und war auf die Reaktion von Tina gespannt.
Nach einer kurzen, zügigen Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht. Wie inzwischen üblich kramten wir beide unsere Mund-Nasen-Masken heraus und stiegen aus dem Auto. Ich verschloss die Autotür mit der Fernbedienung und ging direkt auf Tina zu. Vorsichtig öffnete ich die eine Seite der Maske, hielt die Maske aber ein wenig gespannt. Schnell holte ich den Schnuller heraus, streckte ihn Tina in den Mund und verschloss die Maske wieder. Unter der Maske konnte man den Schnuller nicht sehen und nur Tina und ich wussten etwas davon.
So vorbereitet betrat ich mit Tina das Babyfachgeschäft auf der grünen Wiese. Auf dem Parkplatz standen einige Autos, viele mit Aufkleber mit dem Namen des Nachwuchses. Tina war ganz ruhig und ging eng neben mir. Wir schlenderten durch den Fachmarkt und ich schaute einige Dinge genau an. Auf der rechten Seite, ziemlich nah am Eingang, war die Babykleidung untergebracht und gleich danach ein Regal, welches ich ansteuern wollte. Ich schaute zuerst, betrachtete mir die Auswahl und griff dann einige Teile heraus. Lätzchen aus Frottee und aus Plastik hatten mein Interesse geweckt. Einige nahm ich hoch und schaute sie genau an. Immer wieder fiel mein Blick zu Tina. Mein Ziel war es zu sehen, wie Tina reagiert. Es gab zwei größere Lätzchen, eines aus Plastik mit vielen bunten Motiven und einem Klettverschluss hinten und ein zweites aus Frottee weiß mit rosa Rand und einem Einhorn darauf. Das zweite Lätzchen konnte man zubinden. Ganz frech ging ich auf Tina zu und hielt ihr beide Lätzchen unter das Kinn. Sie schaut an sich herunter und wurde ganz rot im Gesicht. Beide Lätzchen kamen in meinen roten Einkaufskorb, den ich am Eingang genommen hatte.
Richtung Ausgang entdeckte ich dann die Regale, die ich direkt ansteuern wollte. Das Regal bot eine riesige Auswahl an Schnuller und Fläschchen. Ich beugte meinen Kopf zu Tina und forderte sie auf sich ein Fläschchen auszusuchen. Tina wurde zappelig und ich konnte sehen, dass sie unter der Maske heftig am Schnuller nuckelte. Ich ließ ihr Zeit und schaute mir die anderen Dinge des Regals an. Schnell hatte ich noch einen Mam-Schnuller-Night für die Nacht und einen gelben Schnuller in den Korb gelegt. Auch Tina hatte ihre Entscheidung getroffen, eine NUK Nature Sense in rosa sollte es sein. Ich schaute die Verpackung genau an und las mir die Produktbeschreibung durch. Dann schaute ich nach Ersatzsaugern für diese Flasche und nahm eine Packung mit. Das Letzte, was im Korb landete war eine Schnullerkette.
So steuerten wir dem Ausgang zu und vor der Kasse fragte ich Tina noch, ob sie noch etwas haben wollte. Sie schüttelte den Kopf, sie war sicherlich von der ganzen Situation mehr als überrascht und kaum zu Reaktionen fähig. Schnell war alles von mir bezahlt und wir liefen wieder zum Auto. Dort nahmen wir die Masken ab, Tina aber behielt den Schnuller im Mund. Wieder passte der Name Beruhigungssauger zu dem, was Tina gerade brauchte.
In der Wohnung von Tina angekommen, schnappte ich mir einen Topf und stellte Wasser auf den Herd. Das Fläschchen, die Sauger und die neuen Schnuller wurden von mir ausgepackt und in das kochende Wasser getan. Vor Jahren hatte mir eine Kollegin erzählt, dass man dies mit neuen Babysachen machen müsse. Als Schnuller und Fläschchen ausgekocht waren, trocknete ich alles ab und zeigte Tina das Fläschchen. Sie nickte mir zu und ich verstand sofort. Ich ging zum Kühlschrank, in dem ich Frischmilch fand und füllte diese in den inzwischen wieder sauberen Topf. Leicht erwärmte ich die Milch und füllte diese in das rosa Fläschchen. Den richtigen Sauger für Milch hatte ich gewählt. Ich zeigte auf den Stuhl und Tina setzte sich artig darauf. Das Lätzchen legte ich ihr um band es im Nacken zu. Mit dem Fläschchen in der Hand stellte ich mich hinter Tina und führte den Sauger
zu ihrem Mund. Schnell öffnete Tina den Mund und begann sofort zu saugen. Nach wenigen Sekunden verschluckte sie sich aber, sodass einige Tropfen auf das Stofflätzchen kamen. Ich nahm den Sauger weg und machte ihr deutlich, dass sie langsam und gemütlich trinken sollte. Der zweite Versuch war dann erfolgreicher. Mehr als zehn Minuten benötigte Tina für das Leeren des Fläschchens, aber es ging nichts mehr auf das Lätzchen. Den restlichen Abend verbrachten wir noch mit ein bisschen Fernsehen. Bevor ich mich verabschiedete erlaubte ich Tina noch mit einem Schnuller zu schlafen. Sie bat mich noch einen Moment zu warten. Wie ein Blitz rannte sie ins Bad, ich hörte nach vier Minuten das Laufen von Wasser und Tina stand vor mir mit geputzten Zähnen. Sie schaute mir in die Augen und fragte, ob ich ihr einen Schnuller für die Nacht geben könnte. Ich lächelte, nahm den MAM Night und steckte ihr den Schnuller in den Mund.
Autor: kleiner_knirps | Eingesandt via Formular
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Das war super
Bin gespannt wann sie dicke windeln an bekommt .
Leggins oder strick Strumpfhose
Das würde mich freuen
Aber erst mal Danke
LG Erwin
Manche Autoren lassen sich Zeit, bis die Protagonisten Windeln bekommen. In erster Linie geht es ja auch nicht um Windeln sondern darum, dass das Mädchen Hilfe bei der Suche nach ihrem Portmonee und bei Behörden-Post braucht!
Vielen Dank, dass du weiter geschrieben hast, ich freue mich auf jeden Fall schon auf neue Fortsetzungen!
Es geht ziemlich schnell vorran in dieser Storry! Das aus einer Flasche trinken muss man in der Tat erst nochmal lernen. Ist ein toller Prozess. Und den Schnuller unter einer Maske tragen zu können, und das in der Öffentlichkeit, ist ebenso eine klasse Erfahrung, die ich auch erleben durfte! Allerdings hatte ich einen für Erwachsene. Auch cool. Bin auf den nächsten Teil!