Valerie und das Windelgesetz (5)
Windelgeschichten.org präsentiert: Valerie und das Windelgesetz (5)
Kapitel 7 – Die Reaktion
Nach der Ankündigung durch den Regierungsvertreter dauerte es nur drei Tage, bis ein Brief vom Jugendamt kam.
‚Sehr geehrter Herr Müller, sehr geehrte Frau Müller,
wir informieren Sie hiermit, dass sich das Windelgesetz, von dem Ihre Tochter Valerie Müller betroffen ist, geändert wurde.
Es wurde bei Kontrollen immer wieder festgestellt, dass Kinder in der Nacht aus dem Pyjama entlassen wurden und unerlaubter Weise eine Toilette aufgesucht haben.
Um weitere Verstöße dieser Art gegen das Windelgesetz zu verhindern, wird ihnen vom Jugendamt ein Bett mit Gittern zur Verfügung gestellt. Diese Änderung gilt zwingend für Kinder ab zehn Jahren, wir empfehlen aber schon früher damit zu beginnen, um ihrem Kind eine Gewöhnungsphase zu ermöglichen.
Sie haben das Bett so aufzustellen, dass ihr Kind darin jede Nacht schlafen kann. Ausnahmen müssen vorher beim Jugendamt beantragt und genehmigt werden.
Zu folgende Uhrzeiten muss sich ihr Kind im Bett befinden und die Türe verschlossen sein: Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre spätestens um 21.00 Uhr, 16-jährige Jugendliche spätestens um 22.00 Uhr und 17-jährige Jugendliche spätestens um 23.00 Uhr.
Das Schloss ist mit W-LAN zu verbinden, sodass die Einhaltung der Zeiten jederzeit vom Jugendamt überprüft werden können.
Der Termin für die Lieferung und Aufstellung des Bettes ist bei Ihnen für Donnerstag, den 28.09.2017 zwischen 09.00 Uhr und 12.00 Uhr vorgesehen.
Wir weisen Sie darauf hin, dass ein Versäumen des Termins einen Verstoß gegen das Windelgesetz darstellt.
Um den Schulbetrieb weiter aufrechtzuerhalten, wird Jugendlichen ab 13 Jahren gestattet, sich selber zu wickeln, in den Altersstufen darunter wird an einer Lösung gearbeitet, um einen Windelwechsel in der Schule zu ermöglichen. Dabei ist im häuslichen Bereich darauf zu achten, dass sich die Windelpflichtigen alleine im Verrichtungsraum befinden und niemand Zugang hat.
Mit der Lieferung des Bettes erhalten Sie auch die Winterausstattung für Ihr Kind, näheres entnehmen sie bitte dem beiliegenden Lieferschein.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne Meier
Jugendamt‘
Valeries Eltern waren sprachlos. Sie hatten sich so gefreut, dass ihre Tochter wieder Freude am Leben gefunden hatte und jetzt musste sie den nächsten Schlag verkraften. Dass sie sich in Zukunft selber wickeln durfte, würde ihr zwar viel helfen, aber sie beschlossen ihr vorerst nichts davon zu erzählen. Sie hatten noch sehr gut in Erinnerung, wie sie in der Zeit vom Informationsgespräch bis zum 1. August immer depressiver geworden war.
Am Donnerstagmorgen wunderte sich Valerie, dass ihre Mutter, nachdem sie sie gewickelt und angezogen hatte, noch mit ihr zusammen beim Frühstück blieb.
„Mama, musst du nicht in die Arbeit?“
„Nein mein Schatz, heute habe ich frei. Wenn du von der Schule kommst, müssen wir etwas besprechen und dann können wir noch einkaufen gehen.“
Valerie war zwar neugierig, was ihre Mutter so Geheimnisvolles mit ihr erst nach der Schule besprechen wollte, aber sie kannte sie gut genug, um wissen, dass sie es ihr jetzt nicht verraten würde.
In der Schule passierte an diesem Tag nichts Aufregendes und Valerie konnte sich auf dem Heimweg eine halbe Stunde alleine mit Max unterhalten und beide stellten fest, dass sie viele gemeinsame Interessen hatten. Wieder hatte sie die Schmetterlinge im Bauch und hüpfte vor Freude den restlichen Weg. Zu Hause angekommen war Valerie schon sehr gespannt, was ihre Mutter ihr zu sagen hatte.
„Hallo Mama!“ rief sie fröhlich.
„Hallo Valerie. Bitte komme gleich ins Wohnzimmer, dann kann ich dir in Ruhe erzählen, was los ist.“
Die beiden setzten sich auf die Couch und Valerie sah am Gesichtsausdruck von Petra, dass ihr etwas Unangenehmes bevorstand. Ihr Hochgefühl wich schlagartig.
„Mama, du siehst so ernst aus, ist es was Schlimmes? Hat es was mit dem Windelgesetz zu tun?“ fragte sie ängstlich.
„Ja, mein Schatz, die haben das Gesetz wieder geändert und ich habe zwei Nachrichten für dich. Die gute Nachricht zuerst, du darfst dich in Zukunft selber wickeln und musst dich von mir nur noch in die Kleidung einschließen lassen, das ist wirklich eine große Erleichterung für uns beide.“
Dann ließ Petra eine Pause entstehen und musste tief seufzen.
„Aber das andere kann ich dir nicht schonend sagen. Du musst jetzt in einem speziellen Bett mit Gitterstäben schlafen, dass du in der Nacht nicht verlassen kannst und um spätestens 22 Uhr da drin eingesperrt sein. Es tut mir so leid mein Schatz, aber die sind so perfide, dass sie das auch noch online überwachen.“
Dann nahm sie Valerie, die wie versteinert auf der Couch saß, in den Arm. Kurze Zeit später fasste die sich wieder.
„Ist schon okay, Mama, ich habe mit einer Schweinerei gerechnet, als der Typ von der Regierung am Samstag in den Nachrichten gesprochen hat. Ich denke, das ist die Rache für die vielen Proteste.“
„Hm, ich glaube eher, das haben die schon länger vorbereitet, das Bett sieht aus wie eine Spezialanfertigung.“
“Kann schon sein, aber jetzt lass uns nach oben gehen, ich möchte es mir anschauen.“
Petra legte ihren Arm um ihre Schulter, bevor sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. Was Valerie da zu sehen bekam, sprengte dann alle ihre Befürchtungen.
An der Stelle von ihrem alten Bett stand jetzt ein großer Gitterkäfig auf Beinen mit ihrer Matratze und Bettzeug darin. Der Käfig war knapp zwei Meter hoch, sodass sie zwar stehen konnte, aber ihre Arme und Beine beim Schlafen an der Seite raushängen lassen, war nicht möglich. An der Vorderseite war eine Türe, die mit einem elektronischen Schloss gesichert war.
Mit einem Schlag war ihr ganzes Selbstbewusstsein dahin und sie fing hemmungslos an zu weinen.
„Mama, Mama, das kann doch nicht sein! Ich bin doch kein Tier!“
Dann vergrub sie ihr Gesicht an der Schulter ihrer Mutter und konnte nicht mehr aufhören zu schluchzen. Die weinte auch leise und hielt Valerie ganz fest im Arm.
Nachdem sie so eine gute halbe Stunde gestanden hatten, bekam Valerie langsam ihre Fassung wieder.
„Mama, ich dachte, ich hätte keine Tränen mehr, ich dachte, ich hätte schon alle Demütigungen erlitten. Muss ich wirklich schon heute Abend da rein?“
„Leider ja, mein armer Schatz, die haben das Schloss gleich mit dem Router verbunden und können jedes Öffnen und Schließen überwachen. Das Bett registriert durch dein Gewicht sogar, ob du drin bist oder nicht. Der Schalter zum Öffnen ist hier neben der Tür angebracht, sodass ich dich bei Gefahr schnell befreien kann.“
Valerie telefonierte gleich mit Sophia, die wusste auch schon Bescheid und sollte ihr Gitterbett am nächsten Tag bekommen.
„Ich habe dir gesagt, dass das keine gute Idee von dir war. Jetzt wirst du auch in einen Käfig eingesperrt!“
„Schau, du musst es schon wieder früher machen als ich. Jetzt ist es so und wir können es nicht ändern. Aber denk daran, was du zu mir gesagt hast, egal was die machen, wir sind stärker! Wir müssen morgen mit den anderen reden, jeder sollte ein Foto von sich im Käfig auf Insta einstellen.“
Sophias aufmunternde Worte halfen Valerie sehr und die beiden Mädchen telefonierten noch lange miteinander.
Um halb zehn Uhr ließ sie sich von Petra die Kleidung aufschließen und ging mit ihr in ihr Zimmer. Schon der Anblick von dem riesigen Gitterkäfig machte ihr Angst und sie konnte immer noch nicht glauben, darin eingesperrt zu werden. Trotzdem klappte sie den Wickeltisch herunter und breitete darauf eine frische Windel aus. Valerie ließ sich von ihrer Mutter zeigen, wie sie sich am besten selber wickeln konnte, denn sie hatte keine Lust, in der Nacht auszulaufen und dann aus dem nassen Bett nicht mehr heraus zu kommen. Aber schon beim ersten Mal saß die Windel nach dem Verschließen so fest und sicher, wie Valerie das gewohnt war, ohne das Petra viel dazu sagen musste.
Anschließend zog sie sich den Pyjama an und nachdem sie von ihrer Mutter verschlossen worden war, ging sie zögernd auf ihr neues Bett zu und stieg in den Käfig.
„Bitte warte noch kurz mit dem Schließen Mama, ein paar Minuten haben wir ja noch.“
Petra zerriss es das Herz, als sie ihre 16-jährige Tochter in dem Käfig sitzen sah und wusste, dass sie sie gleich darin einschließen musste. Als die Türe dann ins Schloss gefallen war, wurde das von dem Bett mit einem Signalton quittiert.
‚Die lassen ja wirklich keinen Psychoterror aus.‘ dachte sich ihre Mutter.
Dann saß sie noch lange neben ihrer Tochter und hielt ihre Hand. Valerie half das sehr, denn als sie durch die Gitterstäbe sah, wurde ihr klar, dass sie wirklich wie ein Tier in einem Käfig eingesperrt war. Petra erkannte die Angst in ihren Augen und wusste, was sie zu tun hatte.
„Schatz, ich hole mir jetzt eine Gartenliege und bleibe heute Nacht bei dir. Ich möchte nicht, dass du in dem Ding alleine bist.“
„Danke Mama.“ sagte Valerie ganz leise.
Es war für sie ein schreckliches Gefühl der Einsamkeit, als ihre Mutter das Zimmer verlies und sie alleine zurückließ. Dann sprang sie auf und rüttelte sie mit aller Kraft an der Türe und den Gittern, aber der Käfig war sehr stabil und sie hatte keine Chance zu entkommen.
‚Was habe ich nur getan, was habe ich verbrochen, die bestrafen mich härter als jeden Mörder!‘ dachte sie verzweifelt.
Petra kam kurze Zeit später schon im Schlafanzug und der Gartenliege und stellte sie neben Valeries Bett, dann ging sie sich noch ein Kissen und eine Decke holen.
Wieder überkam Valerie das Gefühl der Einsamkeit.
„Mama, ich habe Angst, wenn ich alleine hier drin bin.“
Valerie sprach immer noch ganz leise und verängstigt.
„Ich werde so lange neben dir schlafen, wie du das möchtest und wenn es bis zu deinem 18. Geburtstag ist.“
Anschließend legten sie sich hin und Valerie streckte ihre Hand durch die Gitter und ihre Mutter hielt sie fest. Sie hörte Valerie noch lange leise weinen, aber irgendwann schlief sie doch ein.
Nach der sehr kurzen Nacht sah Valerie fürchterlich aus. Ihre Augen waren aufgequollen und sie hatte dunkle Ringe darunter. In den ersten zehn Minuten nachdem ihre Mutter die Gittertüre geöffnet hatte und sie aus dem Bett gekrochen war, verbrachte sie wie in Trance.
„Schatz, du siehst wirklich krank aus, ich werde in der Schule anrufen, dass du heute nicht kommen kannst.“ sagte Petra, als Valerie es in die Küche geschafft hatte.
Diese Worte weckten wieder ein paar Lebensgeister in ihr.
„Nein, Mama, ich will heute in die Schule gehen. Ich will nicht, dass die mich unterkriegen und auch den anderen erzählen, was auf sie zukommt.“
In der Schule angekommen erschraken auch Valeries Mitschüler über ihr Aussehen. Sophia und Max kamen sofort zu ihr, nahmen sie in den Arm und drückten sie ganz fest.
„Es ist also so schlimm. Ich habe es gestern noch den Anderen erzählt, sie wissen also Bescheid.“ sagte Sophia betreten.
Als Herr Schmitz das Klassenzimmer betrat, erkannte auch er das Aussehen von Valerie. Er wusste nichts von der Verschärfung des Windelgesetzes, aber er hatte aus seinen unpassenden Bemerkungen gelernt.
„Valerie, was ist passiert, bist du krank? Du siehst aus, als ob es dir sehr schlecht gehen würde!“
Valerie erzählte ihm unter Tränen, was die Regierung beschlossen hatte, wie sie deswegen die letzte Nacht verbringen musste und dass das bis zu ihrem 18. Geburtstag so bleiben würde.
Da bekam sogar der sonst so fügsame und ruhige Herr Schmitz einen roten Kopf vor Wut.
„Ich hätte mir nie vorstellen können, dass so etwas in unserem Land möglich ist und was für Teufeleien mit euch gemacht werden. Ich finde es beeindruckend, wie viele aus Solidarität sich auch in diese Situation begeben haben. Aber Valerie wurde dazu gezwungen und ist dem schon viel länger ausgeliefert. Ich habe einen guten Freund, der ist Rechtsanwalt, ich werde ihn fragen, ab das alles noch rechtens ist.“
An diesem Tag fand bei Herrn Schmitz kein regulärer Unterricht mehr statt. Stattdessen redeten sie bis zur Mittagspause über die Gesetzgebung, die Verfassung und vor allem über Menschenrechte. Valerie wiederholte dabei, was sie auch schon zu ihrer Mutter und Herrn Neumann gesagt hatte.
„Es ist mir vollkommen egal, ob und wie ich die Schule schaffe. Versuchen werde ich es natürlich, aber viel wichtiger ist mir, mich nicht unterkriegen zu lassen und zu versuchen, dadurch stärker zu werden. Wenn ich oder mittlerweile besser gesagt ‚wir‘ das durchgestanden haben, kann uns in knapp zwei Jahren nichts mehr aufhalten!“
Schon zum dritten Male war die ganze Klasse von Valeries Aussage beeindruckt. Auch Herr Schmitz erinnerte sich an den ersten Schultag und ihre deutliche und überlegte Ansage an ihn. Er ging zu Valerie, legte seine Hand auf ihre Schulter und sagte:
„Valerie, du hast in den letzten zwei Monaten die Hölle durchmachen müssen, aber du beeindruckst mich mehr, als ich in Worte fassen kann. Ich spreche jetzt auch im Namen des gesamten Kollegiums, wenn wir irgendetwas für dich und auch für alle anderen tun können, dann lasst uns es wissen.“
Valerie sah ernst zu ihm auf.
„Ich wüsste da was. Ich denke, ich spreche da für alle. Wir hätten gerne hier in der Schule einen Raum, in dem wir ungestört unsere Windeln wechseln können. Dazu bräuchte die Schule allerdings den Zentralschlüssel für die Kleider vom Jugendamt und einen Vorrat an Windeln. Wenn das klappen würde, wäre uns schon sehr geholfen. Vielleicht ließe sich auch noch eine Krankenschwester finden, die den Kleinen dabei hilft.“
Herr Schmitz versprach, gleich in der Mittagspause mit dem Schulleiter Herr Neumann zu reden und das in die Wege zu leiten.
Herr Neumann erzählte ihm, dass die Schule schon daran arbeiten würde, es aber noch Schwierigkeiten dabei gab und er sich gleich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen würde. Bei dem Telefonat musste er zu seinem Erstaunen feststellen, dass die Mitarbeiterin mit einer unglaublichen Arroganz versuchte, ihn so schnell wie möglich abzuwimmeln. Sie hätten genug Arbeit mit dem Windelgesetz und wenn da jeder Sonderwünsche hätte, könnten sie das bei ihrem wenigen Personal und den vielen Kranken nicht mehr bewältigen. Erst als Herr Neumann sich mit dem Amtsleiter Herr Dachser verbinden lies und all seine Hartnäckigkeit aufbot, gelang es ihm, sein Anliegen nach einem längeren und deutlichen Gespräch durchzusetzen. Allerdings machte der Amtsleiter Herrn Neumann sehr deutlich klar, dass die Regeln des Windelgesetzes auch in der Schule gelten würden.
„Es war nicht vorgesehen, dass die Schulen das Wickeln der Kinder übernehmen sollen, wir sehen das als Aufgabe der Eltern an. Wenn sie aber als Schule das machen wollen, können wir dem zustimmen. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen, die Schüler dürfen nur sich nur einzeln in dem Raum wickeln und sie müssen als Verantwortlicher sicherstellen, dass in dieser Zeit niemand anderes der Raum betreten kann.“
„Ich finde es zwar befremdlich, dass sie scheinbar Angst davor haben, dass wir hier ein Gruppenwickeln veranstalten, aber zum Wohle meiner Schüler übernehme ich die Verantwortung gerne. Bei den unter 13-Jährigen werden wir dafür eine ehrenamtliche Krankenschwester einsetzen und ich gehe davon aus, dass das kein Problem ist.“
Nach der Schule ging Valerie nach Hause und verbrachte den Nachmittag wieder alleine in einer vollen Windel, sie hatte sich zwar mittlerweile daran gewöhnt, aber angenehm fand sie es immer noch nicht. Als sie um 22 Uhr wieder in ihrem Bett eingeschlossen war, streckte sie ihre Hand mit einem traurigen Blick durch die Gitter zu ihrer Mutter. Die lächelte sie an und ging sich umziehen, ihr Vater hatte Valeries altes Bett neben das Gitterbett gestellt und ihr Bettzeug schon daraufgelegt. Aber auch die kurze Zeit, in der ihre Mutter weg war, kam Valerie wie eine Ewigkeit vor.
Es dauerte fünf Nächte, bevor Valerie das erste Mal darüber nachdachte, wieder alleine in ihrem Zimmer zu schlafen. Ihre Eltern waren sich einig, dass sie ihre Tochter auf gar keinen Fall nachts alleine lassen sollten, bevor sie das von selber wieder so haben wollte.
Weitere drei Nächte schlief ihre Mutter neben Valerie, dann spürte sie, dass sie sich an das Gitterbett gewöhnt hatte.
„Soll ich heute Nacht wieder bei dir schlafen?“ fragte Petra vorsichtig.
„Mama, ich glaube, langsam habe ich mich daran gewöhnt. Aber kannst du bitte die Zimmertüren auflassen, dass du mich hörst, wenn ich Angst bekomme und dich rufe?“
„Selbstverständlich mein Schatz, ich bin auch noch länger auf und höre dich auf alle Fälle, wenn du rufst.“
Zwei Stunden später sah sie noch einmal nach Valerie und stellte fest, dass sie friedlich schlief. Trotzdem ließ sie die Türe von Valeries Zimmer und ihre Schlafzimmertüre wie versprochen offen.
Valerie hatte noch eine Zeit lang wach gelegen und nachgedacht. Dabei war ihr aufgefallen, dass die Windel schon länger in der Früh immer nass war, sie es aber in der Nacht das Benutzen oft gar nicht mehr bemerkte.
‚Komisch, aber es scheint so, als ob ich mich an das Tragen von Windeln gewöhne. Das ist wohl auch gut so, die ganze Aufregerei darüber kostet nur unnötig Kraft.‘
Dann stellte sie auch fest, dass ihr das Einnässen am Tag gar nichts mehr ausmachte und das große Geschäft in die Windel am Abend mittlerweile auch zur Normalität geworden war, allerdings war sie froh, das sie nicht noch einmal die Schule hatte vorzeitig verlassen müssen. Sich die Windeln selber zu wechseln war schon beim zweiten Mal überhaupt kein Problem gewesen und immer sehr schnell erledigt, wenn ihr jemand entweder in der Schule oder zu Hause die Kleider aufgesperrt hatte. Dann ertappte sie sich bei einem ganz neuen Gedanken.
‚Wenn die Klamotten nicht so hässlich wären und ich die Windeln wechseln könnte, ohne mich erst von jemanden aufschließen zu lassen, dann wären sie eigentlich gar nicht so unpraktisch. Ich brauche damit nicht jedes Mal hektisch nach einer Toilette suchen und außerdem sind die öffentlichen Toiletten immer schmutzig und widerlich. Diese Windeln sind eigentlich gar nicht so schlecht, trocken sind sie innen schön weich, sitzen bequem und auch wenn sie nass sind, kann man sich daran gewöhnen. Hm, sollte das Windelgesetz vielleicht doch auch was Gutes haben? Ich werde mal mit Sophia sprechen, ob es ihr schon genauso geht.‘
Autor: MiRa (eingesandt via E-Mail)
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Die Beschreibung eines solchen faschistischen Zwangssystems ist nicht lustig sondern widerlich !
Ich hatte so eine Ahnung, das die Gefühlte wol über kurz oder lang verrückt spielen. Ich hatte beim lesen den Gedanken, das Valerie’s Eltern evt. ein Babyfon ins Spiel bringen würden um zu merken ob Sie gebraucht werden. Aber die Variante, mit dem Beistellbett, war auch sehr interessant. Freu mich auf den nächsten Teil.