Zweite Chance (2) – Kapitel 15
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Kapitel 15 – Spielkind
Was bisher geschah:
Hi, ich bins, Felix! 🙂 Oh ihr kennt mich nicht? Echt jetzt? Ok, dann nochmal ganz von vorne. Ich bin Felix, naja ok, eigentlich bin ich nichtmal Felix. Im Juli 1996 wurde ich mit dem Namen Giacomo in einer großen Stadt im Rheinland geboren und heute, im Jahre 2014 bin ich schon Elf! Wenn ihr etwas besser in Mathe seid als ich, werdet ihr jetzt bemerkt haben, dass da etwas nicht stimmt. Wenn nicht, dann solltet auch ihr vielleicht nochmal in die fünfte Klasse! Ist witzig! Worum gings grade? Genau! Wieso ich erst 11 bin? Ich habe eine Zeitreise gemacht! Aus dem Jahre 2007 ins Jahr 2014!
Da ist eine Menge passiert! Nun bin ich dauerhaft in der Zukunft, wurde von geheimen Spezialforschern untersucht und das Ich aus dem Jahre 2014, also der Siebzehnjährige Giacomo haben wegen irgendeines Problems sogar kurz Körper getauscht, das heißt, ich war sogar schon mal 17 Jahre alt! Irgendwie.
In der einen Woche, die ich jetzt schon in 2014 bin, ist wirklich krass viel passiert. Fast als erstes habe ich eine der Sachen, die ich mir immer gewünscht habe. Nein, nicht die Legopolizeiwache! Windeln! Ja, schaut nicht so, ich weiß, das ist für einen Elfjährigen eher unnormal ist, aber Pampers sind echt voll cool! Und so trage ich seit sieben Tagen Windeln, sogar rund um die Uhr – wie ich das immer wollte. Auf Klo gehen ist voll out! Jedenfalls heiße ich mittlerweile nicht mehr Giacomo, denn das ist ja offensichtlich mein großer Bruder, also der siebzehnjährige Giacomo. Ich bin jetzt Felix und außer mir, meinem neuen Bruder Giacomo und meiner Mutter weiß auch niemand etwas von meiner Zeitreise, alle denken stattdessen, ich wäre irgendwann 2003 geboren. Ist aber nicht so! Seit Gestern gehe ich auch schon wieder in die Schule und habe auch schon einen neuen Freund gefunden, Fabi. Der könnte auch mal Windeln gebrauchen, finde ich, aber das ist eine andere Geschichte. Wobei, nö, eigentlich nicht, das ist auch diese Geschichte. So, dass wars auch schon! Tschöööö mit ö! Und T, s, c und auch dem h. (:
Kapitel 15:
„Robin!“, begrüßt dessen Vater denselben. Breit gebaut, mit grauem Haaransatz und kräftigen Händen: „Wir ziehen mit dem Büro doch schon übermorgen um!“
„Ach“, kombiniert Robin: „Dann muss ich heute schon beim zusammenpacken helfen?“
„Ja unbedingt!“, antwortet der unter dem Vordach vor dem Regen geschützte Vater des Sechstklässlers: „Tut mir leid, dass ich dich jetzt bei deinen Freunden störe, aber andererseits ist Strafe nunmal Strafe. Und dafür musst du auch morgen nicht helfen.“
„Och nöööööö“, antwortet Robin: „Aber wir haben grade die Carrerabahn aufgebaut Papa! Ich will noch nicht! Kann ich nicht morgen helfen stattdessen?“
„Nein Robin, morgen muss Alex schon und außerdem hilft Sabine mit, da treten wir uns nachher noch auf die Füße! Und außerdem hättest du dir das ja überlegen können bevor du eine fünf in Latein nach Hause bringst“, wird dessen Vater deutlicher.
„Jaaaa Paps“, resigniert der Zwölfjährige: „Wie lange denn? Kannst du mich vielleicht nachher wieder zu Fabian fahren?“
„Und wenn wir mithelfen?“, klinkt sich Fabian ein: „Wenn wir das zu dritt machen geht das bestimmt viel schneller! Dann können wir nachher noch weiterspielen!“
Echt nett von Fabi, finde ich, auch wenn ich mich grade wirklich auf die Carrerabahn gefreut hatte. Offensichtlich finde aber nicht nur ich das nett von Fabi: „Boaaah Danke!“, strahlt Robin und so entschließen wir uns, wie die drei Musketiere für einander einzustehen und streifen uns eillig unsere Jacken und Schuhe über. „Ja, dir wird die Bewegung auch mal gut tun!“, scheint auch Fabians Mutter begeistert.
„Das ist übrigends Felix“, kommentiert Robin, welcher als erstes angezogen dasteht während er mir auf die Schulter klopft: „Der ist letzte Woche neu in Fabis Klasse gekommen!“
„Hallo Felix“, grüßt mich Robins Vater mit tiefer Stimme: „Ich bin der Friedrich, du kannst mich aber Friedel nennen. Ich hoffe, dir gefällt es in Fabians Klasse? Von der 5D hört man ja nicht nur gute Sachen.“
„Hallo“, antworte ich ein wenig schüchtern in Anbetracht des Schrankes der da vor mir steht, der allerdings ziemlich gut drauf zu sein scheint: „Och, ist ganz cool da. Gibt ein paar Deppen, aber Fabi ist cool. Und Robin natürlich auch!“, füge ich noch an, denn ich kann ja jetzt nicht seinen Sohn unerwähnt lassen. Als Dankeschön für das Lob wuschelt mir Robin prompt durch die Haare, wie das sonst eigentlich nur Giacomo macht. Ey!
Während wir nun mittlerweile alle drei fertig angezogen in der Türe stehen und eigentlich bereit wären, haben sich die Erwachsenen so wie die das eigentlich immer machen, mal wieder verquatscht. Über irgendwas mit Grundsteuer reden Fabians Mutter und Robins Vater, über ein Auszugsfest und schließlich auch über den Jupp von der freiwilligen Feuerwehr. Hallo? Ich dachte, die Zeit wäre knapp?
„Papa!“, scheint auch Robin den selben Gedanken zu haben wie ich, während er seinem Vater an der Jacke zupft: „Wir müssen doch los! Ich will doch heute Abend noch mit der Carrerabahn spielen!“
„Du hast ja recht Sohnemann“, meint dieser nur und verabschiedet sich dann noch mit einem Scherz über besagten Jupp von Fabians Mutter, während Robin, Fabian und ich schon zum auf der Straße wartenden VW-Bus laufen. Ganz in silber und mit einem kleinen grünen „Landwirtschaft dient allen“ Aufkleber an der Kofferraumklappe. Gekonnt schiebt Robin die riesige Schiebetür an der Seite des großen Autos auf und setzt sich ganz rechts auf die Dreierbank woraufhin ich das Glück habe, in der Mitte sitzen zu können und eine echt coole Aussicht durch die große Frontscheibe habe!
„So, alle angeschnallt?“, fragt Friedrich routinemäßig während er bereits Gas gibt und in Richtung der ins Dorf hineinführenden Brücke fährt, durch welche ich und Fabian vor ein paar Stunden in Thomas großen schwarzem Auto in das kleine Dorf gefahren wurden. Anders als vorhin kann ich durch die große Windschutzscheibe den Weg den wir fahren gut erkennen und weiß kurz darauf auch schon, wo wir hin fahren: Nach Schweinfurt. In das Dorf, in dem ich in den Kindergarten gegangen bin, wo auch der Wald ist, wo im Kindergarten immer der Nikolaus herauskam. Der Wald, in dessen kleinen See ich im Winter einmal durchs Eis gebrochen bin mit einem Bein.Wo wir früher aus Stöcken Indianerzelte um einen Baum gebaut haben. Der Ort, an dem ich viele Jahre meiner frühen Kindheit verbracht habe und von dem ich gleich mal wieder so tun muss, als wäre ich zum ersten mal dort.
Zu meinem Erstaunen fahren wir allerdings geradewegs durch das kleine Dörfchen durch, am Sportplatz vorbei, und biegen dann nach links auf einen Feldweg ein. Offensichtliches Ziel, der Bauernhof am Ende ebendieses. Das würde auch den „Landwirtschaft dient allen“-Aufkleber auf dem Auto erklären, vermutlich sind Robins Eltern Bauern.
Interessanter noch als der ziemlich große Bauernhof auf den wir grade zufahren ist allerdings, das was dahinter emporragt, und zwar ein Monstrum aus ziemlich viel Stahl. Ein gigantischer Schaufelradbagger wie ich ihn schon von einer der Werksführungen durch die Braunkohlegrube kenne. Wusstet ihr, dass die Schaufelräder von den Dingern so groß sind, dass in eine Schaufel davon locker ein Auto reinpasst? Und genau so groß sieht das Ding grade auch aus, wie es halb aus dem Boden hinausragt und sich langsam nach links dreht. Ziemlich nah sieht der Bagger auch aus: „Wie nah ist der Schaufelradbagger da denn?“, frage ich Robins Vater verwundert.
„Ach, die kommen immer näher“, antwortet mir dieser und ich kann hören, wie eine Priese Bedauern mitschwingt: „Was sind das jetzt wohl noch? Ein Kilometer vielleicht? Ende nächsten Jahres sind die hier am Hof, wenn alles nach Plan läuft“, erklärt er anschließend, während er durch ein großes Tor in das Innere des herrschaftlichen Bauernhofes fährt. Direkt vor uns steht ein großes, dreigeschossiges Haus mit altertümlich gekachelten Fenstern, vermutlich das Wohnhaus des Bauernhofes. Der linke Flügel des Bauernhofes scheint nur aus einem Dach, einer Außenwand und ein paar Stelzen zu bestehen und beherbergt eine Reihe von Traktoren und Anhängern wohingegen auf der rechten Seite des Hofes hauptsächlich Lagerhallen zu stehen scheinen. In der Mitte des Hofes steht ein eingeschossiges Fachwerkhaus und wie mir scheint, wollen wir genau da hin.
Erstaunt lasse ich meinen Blick durch den Innenhof des fast wie eine Burg anmutenden Bauernhofes schweifen während wir nacheinander den Kleinbus verlassen. Nagut, die Farbe passt nicht ganz, der Bauernhof ist größtenteils in weiß angestrichen und Ritterburgen sind ja bekanntlich eher seltener weiß.
Weiß ist auch der Innenraum des kleinen Hauses in der Mitte des Hofes welches offenbar eine Art Büro beherbegt. Ein kleiner Flur begrüßt uns, nachdem Robin ziemlich rabiat die große, dunkle Holztüre zu dem altertümlichen Fachwerkhauses öffnet und unser Trupp in einen großen Raum tritt, dessen linke Seitenwand vollkommen von einem riesigen, hellen Holzregal vereinnahmt wird, welches vom Boden bis zur Decke mit Aktenordnern vollgestellt ist. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man als Bauer so viele Ordner braucht! Und nicht nur das, mehrere moderne Computer stehen an den zwei sich gegenüberstehenden Eckschreibtischen auf der anderen Seite des Raumes, wie auch bei Giacomo im Zimmer mit großen, schwarzen Breitbildmonitoren. Der altbekannte Windows-XP-Bildschirmschoner springt über die Displays. Hey, das kenn ich doch! Ein ziemlich modernes Büro für einen Bauernhof jedenfalls, wären da nicht die kleinen, unterteilten Fenster und die Holzbalken in der Mitte des Raumes, könnte dieses Büro sicherlich auch in einem schicken Firmengebäude stehen.
„So Jungs“, fängt Robins Vater an zu reden während er mit dem Blick über die Regalwand streift: „Äh, die Leitzordner müssen alle ins neue Büro. Am besten nehmt ihr die in der Reihenfolge wie sie aktuell im Regal stehen raus, packt sie in die Bananenkartons und stapelt die dann auf den Paletten“, lautet der Anfang seiner Anweisungen, welche er anschließend noch weiter ausführt und dabei selber noch zu überlegen scheint, wie diese Aktion jetzt eigentlich genau vonstatten gehen soll.
Wenige Minuten später positioniert Robin eine große Metalleiter vor dem Regal, während Fabian sich derweil erstmal auf die Toilette verkrümelt hat. Als Robin die große Leiter besteigt und mich anweist, die von ihm aus dem Regal gezogenen Ordner aufzufangen und in die Kiste zu stecken, weißt mich ein stechen aus meiner Blase darauf hin, das auch ich mal wieder verdammt dringend pullern muss. Kann ich aber leider grade nicht, denn Robin hält mich ziemlich auf Trab und so bleibt mir gar keine Gelegenheit, still zu stehen und in die Windel zu pinkeln. Aus jahrelang antrainierter Gewohnheit drücke ich sofort meine linke Hand in meinen Schritt um einzuhalten bis mich die flauschige Pampers, die meine Hand dort zu fühlen bekommt darauf hinweist, dass das echt sinnlos ist. Und außerdem noch ziemlich peinlich und so nehme ich meine Hand trotz dem Gefühl, es jeden Moment nicht mehr halten zu können wieder weg.
„Fang!“, bringt mich der zwölfjährige Bauernsohn auf andere Gedanken und wirft den nächsten Ordner in meine Richtung statt ihn mir einfach anzureichen: „Eeey!“, rufe ich ein wenig verärgert während ich nach links springe um die Aktenmappe aufzufangen: „Weißt du, wie schwer die Dinger sind? Werf die doch nicht einfach so!“
„Ist ja guuuuuut!“, verdreht Robin daraufhin seine Augen: „Aber das ist doch voll langweillig!“
„Ja! Stimmt!“, muss ich zugeben: „Das ist wirklich voll langweillig!“
„Echt mal!“, pflichtet Robin mir und damit sich selbst bei während er mir den nächsten Ordner anreicht: „Voll behindert!“
„Werf doch direkt in die Kiste!“, schlage ich vor während ich den Ordner neben den anderen in die Kiste stopfe: „Das würde auch viel schneller gehen!“
Schnell haben Robin und Ich unser Einräumsystem umgestellt und werfen nun beide Ordner aus dem Regal mehr oder weniger treffsicher in die Pappkartons. Gut, gerade bei mir geht einiges daneben, aber wenn wir das nachher aufsammeln sind wir immer noch schneller als wenn wir die einen nach dem anderen Einräumen würden.
„Was macht ihr beiden Spielkinder denn da?“, ruft uns der soeben von der Toilette zurückkehrende Fabian zu, wohlgemerkt der jüngste in unserem Bunde. Selber Spielkind! „Wir sollten die Ordner doch der Reihenfolge nach in den Kartons stapeln! Und nicht …“, er holt kurz Luft und stemmt seine Arme in die Hüfte: „… nicht so! Könnt ihr nicht werfen oder was?“
„Äääääääääääh“, bringt Robin peinlich berührt raus: „Fuck.“
Verdammt, dabei kam mir meine Idee so gut vor! Und das hat auch noch echt Spaß gemacht, vor allem am Ende, wo ich mit meinen Ordnern versucht habe, die Flugbahn von Robins Ordnern zu stören: „Hast du dir gemerkt, in welcher Reihenfolge die im Regal standen?“, frage ich während ich zu dem über mir auf der Leiter stehenden Sechstklässler schaue, welcher als Antwort nur ein Kopfschütteln und ein „Mhm Mhm“ zurückgibt. Mist: „Ups“, kommentiere ich die Situation und schaue fragend meine beiden Spielkameraden an während ich spüre wie jetzt, wo ich mich nicht mehr bewege, der Harndrang zurückkehrt. Nicht jetzt, Blase! Irgendwie habe ich grade ziemlich viel Spaß daran, nicht auf meinen Harndrang zu achten, im Gegensatz zu noch vor ein paar Tagen, wo ich mir eigentlich immer sofort in die Windel gepinkelt hatte, sobald ich bemerkt hatte, das ich musste.
„Ach stapeln wir die einfach irgendwie im Karton! Merkt schon keiner!“, löst sich Robin als erstes aus unserer kollektiven Ratlosigkeitsstarre.. Aber recht hat er, das ist jetzt wohl das sinnvollste was wir tun können. Oder sollten wir Robins Vater Bescheid sagen? Kurz denke ich noch weiter darüber nach, ob das wirklich richtig ist was wir grade tun, während ich mich zu Robin neben die Kiste knie und die dort sehr wüst herumliegenden Ordner ordentlich übereinanderschichte bis mir auffällt, dass Robin ab und zu sehr aufmerksam zu mir herüberblickt was kurz darauf in der Erkenntnis mündet, dass ich schon wieder instinktiv meine linke Hand gegen meinen Schritt presse um einzuhalten! Blitzschnell ist die Hand wieder weg und ohne dass ich es stoppen könnte, spritzt sofort mein Pipi gegen das dicke Vorderteil meiner Pampers. Ich glaube, das war doch eine blöde Idee mit dem Einhalten, scheinbar habe ich es heute ein bisschen mit blöden Ideen. Eine gefühlte Ewigkeit knie ich nun neben dem weiter einräumenden Robin und stütze mich verlegen am Rand des Kartons ab, während da unten gefühlt grade die Niagarafälle in meiner Windel landen. Bewegung währenddessen vollkommen unmöglich. Konzentriert schaue ich auf den Ordner welcher vor mir in der Kiste liegt: „Hilfsarbeiter 2010“ ist mit rotem Filzer auf die Seite geschrieben. Gedankenverloren pule ich etwas an dem metallringumrandeten Loch im unteren Bereich der Vorderseite des Ordners herum. Wieso haben Leitzordner eigentlich solche Löcher? Bringen die was?
Eine ganze Weile mustere ich noch verlegen die Kiste mit den Ordnern während ich darauf warte dass der Fluss in meiner Windel endlich versiegt. Als dieser schließlich endlich austrocknet, ist die Pampers überall heiß, glitschig und aufgequollen und ich spüre, wie nicht aufgesaugtes Pipi an meiner Haut entlangläuft und darauf wartet, seinen Platz im Saugkörper der Windel zu finden.
„Kannst du mir den mal geben?“, fragt Robin plötzlich während er in Richtung des Hilfsarbeiterordners greift. Der Lücke im sortierten Teil des Kartons nach zu Urteilen wartet er offenbar schon geraume Zeit auf diesen Ordner. Wirklich nett, das er mich nicht angesprochen hat, als ich noch am pinken war!
„Klaro“, antworte ich betont gelassen und reiche ihm den Ordner rüber. Kurzer Augenkontakt. Aufmunternd ist der Blick des Sechstklässlers, aber auch verwundert. Keine Frage, er hat genau mitbekommen was mir soeben passiert ist und so liegt eine greifbare aber unausgesprochene Peinlichkeit im Raum: „Dankeschöööön!“, antwortet Robin daraufhin, mit langezogenem Ö. Daraufhin sind wir beide wieder still und ich muss feststellen, dass die Sache mit den Windeln mit Fabi echt entspannter ist nachdem wir uns einmal gezofft haben und daraufhin wieder vertragen haben. So ist jedenfalls alles raus. Das Fabi Windeln irgendwie für Baby hält aber es anderseits nicht so schlimm findet das ich noch welche tragen muss. Weil er ja selbst noch in die Hose pullert. Aber bei Robin? Etwas was ihm ungewöhnlich vorkommt und Fragen aufwirft, aber keiner von uns beiden traut sich wirklich, dieses Thema anzusprechen und so beherrscht es im Hintergrund unsere Unterhaltung. Zumindest im Augenblick.
„Macht doch mal hinne! Ich bin fast mit dem zweiten Karton fertig und ich mach das hier alleine!“, platzt schließlich der von der ganzen Peinlichkeit nichts bemerkende Fabian in die Stille herein.
„Jahaaa! Wir habens ja gleich!“, ruft Robin ebenso laut zurück und stopft weitere Ordner in die Kiste während auch ich mich wieder aufrichte und eilig versuche, Robin so gut wie möglich zu helfen während meine Pampers tief und schwer in meiner Hose hängt. Bald darauf sind wir auch wieder wie vor Beginn der Ordnerschlacht damit zugange, die Aktendinger ordentlich aus dem Regal zu nehmen und sorgfältig zu verstauen. Wirklich langweillig, und so reden wir auch bald wieder über unsere Carrerabahn und schmieden Pläne für die kommende Woche. Wenn ich am Montag bei Fabi bin, kann Robin zwar nicht, weil er erst Latein-Nachhilfe und anschließend Fußballtraining hat, aber am Dienstag wollen wir uns wohl alle mal Treffen damit Robin mir den Bauernhof zeigen kann und so.
„Ihr kommt ja rasch voran!“, stellt Robins Vater fest, als er auf die vier gestapelten Kartons blickt. Gut, dass der jetzt erst kommt und nicht während das von uns beiden angerichtete Chaos noch hier rumlag. „Klaro!“, antwortet Robin selbstbewusst während Fabi und Ich uns das Lachen verkneifen müssen.
„Na wenigstens eine Sache die heute klappt!“, fügt Friedrich noch an und wendet sich anschließend einem der Computer zu, steckt eine CD ins Laufwerk und sagt in den nächsten Minuten auffällig oft „verdammt“ und „Wieso geht das denn nicht?“
„Was machst du denn da?“, fragt schließlich Robin, der wie ich die letzten Minuten damit zubrachte, das erfolglose Treiben seines Vaters zu beobachten.
„Ach, der Helmut hat mir die Windows-CD zum installieren gegeben, aber irgendwie will das Ding nicht! Ich hab die CD schon …“
„Ja klar geht das nicht, du musst ja auch warten bis der Rechner hochgefahren ist!“, stellt Robin daraufhin fest und mir scheint als wüsste ich, wo das Problem liegt.
„Nein nein, das hab ich natürlich gemacht. Aber wenn ich dann draufklick meint der, es sei schon eine neuere Version installiert. Und Helmut meinte auch, ich solle von der CD starten!“
„Okaaay?“, antwortet Robin daraufhin stirnrunzelnd: „Und das soll gehen?“
„Ääh“, klinke ich mich ein: „Das ist schon richtig mit dem von der CD starten. Ich nehme ein, die Bootreihenfolge im BIOS stimmt aber nicht und so startet der PC direkt von der Festplatte. Sie müssen nur ins BIOS gehen und dort das CD-Laufwerk in der Reihenfolge vor die Festplatte stellen.“
Verwirrte Blicke von Robin samt Vater und sogar Fabian hat aufgehört die Aktenordner einzusortieren.
„Aha?“, stellt der Landwirt fest: „Du klingst ja wie Helmut!“, scherzt er anschließend: „Und wie mache ich das jetzt?“
Wenige Sekunden später stehe ich neben Robins Vater, drücke den Anschalter des Dell-Computers und drücke wiederholt F1, Entf und F12. Eine der Tasten wird’s schon sein. Ist es auch, und so erscheint nur wenig später der Blaue-BIOS-Bildschirm und ich navigiere mit den Pfeiltasten bis zu den Bootoptionen um anschließend das CD-Laufwerk auf Platz 1 zu stellen. Genau so war das bei unserem Computer zuhause auch, als ich Windows neuinstallieren musste nachdem das Gerät nach zu viel Software von ComputerBild-Heft-CDs zu langsam geworden war.
„Und du weißt sicher, was du tust?“, fragt Robins Vater leicht ängstlich nachdem ich das BIOS verlassen habe und der Rechner beim anschließenden Neustart mehrmals piept.
„Jau! Der Startet grade neu, und gleich müsste der Text „drücken sie eine beliebige Taste um von CD zu starten“ erscheinen“, antworte ich. Damit kenne ich mich wirklich aus. Das merkt bald darauf auch Friedrich und bestellt mich vom Regalausräumkommando ab und trägt mir den Auftrag auf, Windows XP auf dem Rechner neu zu installieren und so mache ich es mir demonstrativ auf dem bequemen blauen Bürostuhl bequem während Robins Vater das Büro immer noch ein wenig verwundert verlässt.
„Hmmm, dieser Stuhl ist echt bequeeeeeeem!“, kommentiere ich betont entspannt als ich selbigen in Richtung meiner beiden ordnersortierenden Freunde umdrehe während das Windows-Setup soeben die Schnellformatierung durchführt.
„Klappe!“, ruft Fabian daraufhin angriffslustig zurück. „Noch in Windeln und schon ein Computerexperte!“, antwortet stattdessen Robin. Äääääh. Ok, das hat gesessen: „Eeeeey!“, rufe ich nur und werfe einen Claas-Kugelschreiber nach Robin während Fabian grade wirklich laut lacht. Ich nehme an, das habe ich mir verdient durch meinen bequemen Stuhl? „Du bist doch nur neidisch!“, kontere ich. Tja, so einen Bürostuhl hat eben nicht jeder!
„Ich hab den gleichen Stuhl in meinem Zimmer!“, nimmt mir Robin allerdings sämtlichen Wind aus den Segeln. Mir doch egal! „Trotzdem!“, sage ich während ich wieder auf den Bildschirm schaue, die Installation starte und mit meinem Oberkörper langsam tiefer in den Stuhl reinrutsche und mit meinen Händen dabei die Pampers gegen meinen Schritt presse. So lange habe ich meine Windeln in der Woche ja meistens nicht an weil ich die Pampers ja erst anziehe wenn ich aus der Schule komme und so ist das Ding zwischen meinen Beinen grade besonders dick und weich. Wobei, meine Nachtpampers heute morgen war eigentlich auch so voll, aber in der Schlafanzughose hing die sehr weit nach unten wohingegen die jetzige Pampers von meiner Jeans mehr oder weniger in Position gehalten wird und sich so sehr viel intensiver anfühlt. Obwohl der warme, vollgepinkelte Stoff der Windel schon ziemlich stark gegen meine Oberschenkel drückt und mich dazu bringt, meine Beine ein wenig auseinanderzudrücken während ich auf dem Stuhl sitze und auf dem Bildschirm starre. Ehrlich gesagt ist auch die Ausbeulung in meinem Schritt seit dem letzten einpullern ziemlich groß und drückt den Reißverschluss der Jeans leicht nach außen.
Das könnte mir jetzt peinlich sein, aber hauptsächlich fühlt sich das wirklich fantastisch an! Obwohl die Pampers eben wirklich lang gebraucht hatte um das ganze Pipi aufzusaugen fühlt sie sich mittlerweile wieder fast trocken an. Und sehr warm, weich und dick. So super fühlen sich wirklich nur sehr nasse Windeln an! Während in mir die Vorfreude darauf steigt, heute Abend meinen Stinker in diese nasse Windel zu drücken hangele ich mich weiter durch das Menü der Windows-CD und frage bald darauf schon Robin nach Benutzernamen und Kennwort für das neue System.
Etwa eine Stunde gehen wir drei noch der schweißtreibenden Arbeit, das Riesenregal auszuräumen nach. Sekunde. Wir drei? Naja, Fabi und Robin jedenfalls, während ich zwei Benutzerkonten auf dem Frisch aufgesetzten Windows erstelle und anschließend Office 2010 installiere. Schließlich fährt Robins Vater mit so einem komischen Palettenschiebeding das ganze Zeug aus dem Büro heraus, läd es vor dem kleinen Haus ab und uns drei anschließend noch zum Abendessen ein.
Hungrig und aufgedreht stürmen wir angeführt von Robin hastig in das Haupthaus des großen Bauernhofes, durchqueren die ziemlich riesige Eingangstür mit einem ebenso überdimensionalen Schild mit der Aufschrift „Familie Oberfeld“, biegen im großen, schwarz gefliesten Flur schnell nach links ab und machen es uns auf einer großen Sitzbank in der Küche bequem während auf den vier um den Tisch gestellten dunklen Holzstühlen Robins Eltern sowie Robins großer Bruder und große Schwester sitzen. Jedenfalls glaube ich, dass der mürrisch drein blickende und ganz schön große Jugendliche Robins Bruder ist, auch wenn er anders als Robin blonde Haare hat. Die Ähnlichkeit von Robins Schwester und eben diesem hingegen ist unverkennbar und im Unterschied zu Robins Bruder, welcher mir von Robins Mutter als „Leo“ vorgestellt wird, schaut Robins Schwester ziemlich nett und aufmunternd zu uns dreien rüber: „Hi, ich bin übrigends Sarah!“, stellt sich mir das etwa vierzehnjährige Mädchen vor.
„Hallo“, antworte leicht einschüchternd wegen des grimmig dreinblickenden Jugendlichen am linken Tischkopf: „Ich bin Felix“, präzisiere ich während Robin erst Fabi und danach mir ein Stück des Fleisches auf meinen Teller legt, gefolgt von Kartoffeln mit irgendeinem Grünzeug und Rotkohl. Ihhh, Rotkohl. Aber Hunger habe ich alle mal nach der ganzen Action heute, und so mache ich mich direkt nachdem wir uns alle guten Appetit gewünscht haben, über das Essen her. Und nicht nur ich bin scheinbar ziemlich hungrig, auch meine beiden Schulkameraden sind die nächsten Minuten hauptsächlich mit kauen beschäftigt. Ganz im Gegensatz zu Robins offenbar ziemlich neugieriger Mutter:
„Und du bist jetzt neu hier in der Gegend?“
„Mmmh“, antworte ich und nicke.
„Und du gehst jetzt mit Fabian in eine Klasse?“
„Mmmh“, antworte ich und nicke.
„Und du kommst ursprünglich aus der Schweiz?“
Hastig schlucke ich mein Essen runter, und denke nochmal kurz an das, was mir der Typ vom BND im Forschungszentrum erzählt hatte: „Ja, aus Kreuzlingen. Das ist in der Nähe von Konstanz am Bodensee. Ist fast in Deutschland!“
„Da ist es bestimmt schön!“, schwärmt Robins Mutter. „Und gefällt es dir hier auch?“
„Klaro!“, lautet meine Antwort: „Auch wenn es hier keinen Bodensee gibt. Aber dafür sind die beiden voll cool!“, stelle ich fest und deute mit meinen Händen auf Robin und Fabian.
„Und mit deinem neuen großen Bruder verstehst du dich auch so einigermaßen?“
„Den mag ich voll!“, platzt es aus mir heraus. Mit mir selbst habe ich mich ja schon immer gut verstanden, hihi: „Ich wollte immer einen großen Bruder der auf mich aufpasst!“, füge ich noch an. Eigentlich glatt gelogen, denn ich wollte immer einen kleinen Bruder auf den ich aufpassen kann. Aber ich glaube, so gefällt mir das fast noch besser.
„Felix Bruder ist aber auch ziemlich cool!“, klinkt sich mein Klassenkamerad namens Fabian in die Unterhaltung ein: „So einen großen Bruder hätte ich auch gerne! Und nicht so eine nervige kleine Schwester!“, lacht der Zehnjährige.
„Das ist ja schön!“, stellt Robins Mutter fröhlich fest: „Da könntet ihr euch auch mal ein Beispiel dran nehmen!“, richtet sie dann leicht verärgert an ihre beiden Söhne: „Leo! Robin!“
„Was kann ich dafür das ich so ein Spielkind als kleinen Bruder hab?“, verdreht der ohnehin die ganze Zeit schon wenig erfreut dreinblickende Leo verächtlich seine Augen.
„Halts Maul!“, kommt sofort als Antwort vom gewöhnlich ziemlich selbstbewusst wirkenden Zwölfjährigen und auch Friedrich klinkt sich schließlich in das Tischgespräch ein: „Leonardt! Das muss doch nun wahrlich nicht sein!“
„Mit vollem Mund spricht man nicht!“, belehrt Robins Mutter währenddessen hingegen ihren jüngsten: „Und außerdem verbitte ich mir solche Worte am Tisch!“
„Man Mama!“, murmelt Robin noch vor sich hin, während er sich innerlich schon geschlagen gegeben hat und wendet seinen Blick resignierend auf seinen Teller. Robin tut mir grade echt leid, ich weiß, wie ungerecht behandelt er sich grade vorkommt. Der Rest des Essens achten alle Beteiligten darauf, möglichst kein Wort mehr herauszubringen und so legt sich eine bleischwere Stille, garniert mit Besteckklirren und Räuspern über den massiven Holztisch.
„Dürfen wir bitte aufstehen, Mama?“, fragt Robin schließlich, als nach ihm und mir auch Fabian mit seinem Abendessen fertig geworden ist, während der Sechtsklässler bereits ungeduldig mit seinen Beinen unter der Tischplatte hin und herwippt. Und ehrlich gesagt geht es mir da ziemlich ähnlich, immerhin konnte ich noch nie gut stillsitzen.
„Ausnahmsweise, weil du heute Besuch hast! Aber räumt vorher bitte noch das Geschirr in die Spülmaschine“, erlaubt uns Robins neugierige Mutter.
In Windeseile sind wir mehr aufgesprungen statt aufgestanden, laufen, in meinem Falle etwas breitbeinig, zur Spülmaschine und werden unsere mehr oder weniger leeren Teller los. Durch das sitzen auf der harten Holzbank wurde meine Pampers mal wieder ziemlich plattgedrückt, reibt nun dementsprechend stark an meinen Oberschenkeln und drückt diese auseinander. Anders als heute Mittag als ich und Fabi bei ihm angekommen sind, nimmt die Pampers auch nicht nach ein paar Schritten wieder ihre normale, eher schmale Form an, sondern drückt meine Beine dauerhaft auseinander. Meine Windel ist einfach zu voll. Aber wechseln ist grade irgendwie schlecht. Und ja, mir gefällt das grade auch sehr. Wie die Pampers bei jedem Schritt leicht vor und zurück wackelt, soweit es meine Hose zulässt. Wie sie schwer zwischen meinen Beinen hängt, soweit es meine Hose zulässt, und wie sich der warme und wolkig-weiche Saugstoff gegen meine Oberschenkel presst. Wie die Windel an meinem Po klebt und wie es einfach überall heiß, warm und mittlerweile auch recht nass ist. Wie konnte ich nur je ohne Windeln auskommen? Da hat echt was gefehlt. Ich frage mich, wieso Giacomo die Dinger so selten trägt!
Nachdem wir eilig und voller Tatendrang vom Esstisch aufgesprungen waren mussten wir leider kurz darauf feststellen, dass wir ja immer noch darauf warten müssen, das Robins Vater mit dem Essen fertig ist, bevor eben jener uns wieder zu Fabian fahren kann. Mist! Dementsprechend eher inspirationslos stehen wir also im geräumigen Hausflur rum und lehnen uns an die Wand gegenüber vom Esszimmereingang.
„Manno, der soll schneller essen!“, beklagt sich Robin als Erster während er an der Schnur des an der Wand angebrachten, relativ altmodischen Telefons herumspielt. Spielkind.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Wie immer wunderschön, ich bin immer traurig wenn ich merke, dass der aktuelle Teil vorbei ist. :'(
Wie immer eine ausgesprochen gute Fortsetzung. Freue mich schon auf den nächsten Teil.