Zweite Chance (2) – Kapitel 18
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Kapitel 18 .- Hundert Prozent Hausaufgaben
„Hä?“, platzt es überaus erstaunt aus mir heraus während Fabians Mutter mit Kleidung bepackt wieder aus dessen Zimmer herauskommt und in der rechten Hand eine noch frisch aus der Packung zusammengefaltete Drynites hält. Mit Gitarrendesign auf der Vorderseite. Fragend blickt Fabians Mutter in meine Richtung während ich die Welt nicht mehr verstehe.
„Fabian trägt Windeln?“, frage ich verwundert, aufgeregt und skeptisch zugleich.
„Hat er dir das nicht erzählt?“, lautet die verwunderte Rückfrage von Fabis Mutter: „Frag ihn am besten selbst“, rät sie mir nach einer kurzen Denkpause während sie mir die Drynites und eine kurze, orange Stoffhose hinhält. Genau das richtige für das Wetter.
Langsam sammele ich mich, nehme die Hose entgegen und antworte: „Nein!“, ein ziemlich schockiertes Nein. Wieso sollte Fabi mir das verschweigen? Plötzlich kommt die Erinnerung daran zurück, als Fabi zuletzt bei mir eine nasse Hose hatte, eine neue Unterhose brauchte und ich ihn vor die Wahl von Drynites und einer meiner schlabbrigen Boxershorts gestellt hatte. „Feeelix, das ist ne Drynites!“, hatte er treffsicher erkannt und sich daraufhin für die Boxershorts entschieden. Das hätte mir schon damals auffallen müssen, Fabi hat die Drynites sofort erkannt, das geht natürlich nur, wenn er die Dinger schon gekannt hat. Allerdings hat Fabian normalerweise Unterhosen an, zumindest wenn ich bei ihm war, rekapituliere ich. In der Schule und bei mir zu Hause, ansonsten würde er sich ja nicht in die Hose machen. Die Bettnässerunterlage unter seinem Bett! Die macht ja nur Sinn, wenn Fabi nachts auch noch einpullert und vielleicht ist die Unterlage genau wie bei mir nur ein Schutz, falls die Windel nicht alles halten kann und die Drynites dementsprechend seine Nachtwindel. Mein bester Freund trägt nachts Windeln! Also keine richtigen Windeln, aber immerhin Drynites!
„Felix?“, reißt mich Fabis Mutte raus meinen Gedanken, immer noch mit der Drynites in ihrer rechten Hand. Ups, da war ja was.
„Nö, ich hab welche dabei. Die halten auch länger als die Drynites, laufen nicht so oft aus, sind bequemer und lassen sich viel leichter wechseln!“ Erwähnte ich, dass ich so langsam echt genervt bin von meinen Drynites? Pampers sind einfach viel cooler!
„Dafür kann man die runterziehen um aufs Klo zu gehen!“, antwortet Fabian daraufhin in einem leicht arroganten Ton während er, nun gekleidet in ein blaues Tshirt mit rot-gelber Aufschrift und einer ebenfalls kurzen, hellblauen Hose das Badezimmer verlässt: „Ich hab die ja nur zur Sicherheit Nachts!“ Nach kurzer Pause setzt er noch betont gleichgültig hinterher: „Aber du machst dir ja eh immer in die Windel, da brauchst du sowas ja nicht“. Fabian sagt das so, als würde er klarstellen wollen, dass er ja schon groß ist und die Dinger nur ab und zu braucht, im Gegensatz zu mir.
Ziemlich fies, wie er das so sagt. Ich hole bereits Luft um ihm zu widersprechen, verwerfe diesen Plan dann aber. So wie ich Fabi in der letzten Woche kennen gelernt habe, hacken alle immer nur auf ihm rum, weil er sich noch in die Hose macht. Hosenpisser und so, vor allem in der Schule. Und verglichen mit mir ist Fabi eben auf einmal nicht mehr der einzige, der immer noch wie ein kleines Kind in die Hose macht, sondern ein Zehnjähriger der es fast immer aufs Klo schafft während sein bester Freund noch Pampers trägt. Fabian kostet es wirklich aus, dass auf einmal nicht mehr er der große Hosenpinkler ist, sondern Ich. Und ich muss sagen, das kann ich verstehen. Gönn ich ihm.
„Stimmt“, antworte ich nach kurzer Bedenkzeit fast ebenso gleichgültig und ein klein wenig fröhlich während ich gleichzeitig zur Treppe gehe um unten aus meinem Schulranzen die Wechselwindel und Feuchttücher zu holen, während Fabian selbst ziemlich überrascht über meine Reaktion zu sein scheint. Eilig mache ich das hintere Fach meines Rucksacks auf, gebe den Code im Zahlenschloss ein, ziehe die Pampers und die Feuchttuchpackung aus dem Geheimversteck heraus und renne wieder nach oben. Ich will endlich aus dieser Drynites raus! Die ist echt nicht mehr so wirklich angenehm, wo sie so langsam kalt wird. Unförmig wackelt die Pullup zwischen meinen Beinen, während die nass-kalte Jeans an meinen Oberschenkeln reibt als ich die Treppe wieder hochsteige. Vor der Badtüre stehen derweil oben immer noch Fabian und seine Mutter und blicken beide leicht verwundert auf die bunte Pampers in meiner Hand während ich an den beiden vorbeigehe und die Tür zum Bad öffne.
„Tu deine nasse Windel einfach in den Windeleimer und leg die Hose dann neben die von Fabi, um den Rest kümmer ich mich!“, instruiert mich Fabians Mutter während Fabian bei der Erwähnung seines Windelmülleimers peinlich berührt auf den Boden blickt. Wieso auch immer ihm das vor mir peinlich ist. Wenige Sekunden später habe ich bereits die Badtüre geschlossen und stehe im unterwartet großen, angenehm warmen Badezimmer.
Als erstes fällt mein Blick auf das riesige Waschbecken direkt mir gegenüber. Zwei große, breite Wasserhahnartige Dinger, welche so aussehen wie die Dinger, aus denen im Schwimmbad Wasserfälle kommen, welche nicht aus dem Becken sondern direkt aus der Wand kommen und bereit sind, kuschelig warmes und erfrischend kühles Wasser in das eigenartig moderne, sechseckige Waschbecken zu ergießen, welches sich länglich unter beiden Wasserhähnen erstreckt und welches keinen Sichtbaren Ausfluss zu haben scheint. Wie dreht man da eigentlich das Wasser auf? Interessiert gehe ich auf das Waschbecken zu, schaue es mir an und entdecke an den Seiten jedenfalls einen Hebel der so ähnlich wie Gashebel von Schiffen in Filmen aussieht, und drücke einen davon nach vorne woraufhin sich laut plätschernd aus einem der Hähne ein kleiner Wasserfall ins Becken ergießt und nach hinten in einer Ritze des Beckens abzufließen zu scheint. Neugierig fahre ich mit meinem Zeigefinger unter dem Wasserfall hindurch und betrachte das wohl coolste Waschbecken was ich je gesehen habe genauer, während das warme Wasser meine Blase daran erinnert, dass ich noch relativ stark muss. Eben im Bus hab ich ja nur ein bisschen in die Drynites gepullert und nun will wohl auch der Rest raus. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück, mache den Wasserfallhahn wieder zu, und widme mich stattdessen dem Hosenknopf meiner nassen Jeans, welche wenig später bereits zusammengeknüllt vor meinen Füßen liegt und den Blick auf meine vor Nässe glänzenden Oberschenkel sowie die Dicke, gelbe und deutlich nach Pipi riechende Drynites zwischen meinen Beinen freigibt, welche Prompt ein ganzes Stück nach unten sackt. Vielleicht doch ein bisschen schade, dass ich die jetzt ausziehen muss, denke ich, während ich vorne ein bisschen in derselben herumdrücke, dabei aber daran erinnert werde, dass die Pullup ja außen nass ist und ich dementsprechend meine Hand grade befeuchte. Kurzentschlossen reiße ich beide Seitenteile auf, lasse die Drynites zwischen meinen Beinen auf den Boden klatschen und mache daraufhin mit den Feuchttüchern nicht nur wie üblich meinen Schrittbereich und Po, sondern diesmal auch meine Oberschenkel sauber, bis das Gefühl vom klebrigen Pipi da endlich wieder weg ist und ich kurze Zeit später auch schon auf der geschlossenen Toilette sitze und mir endlich die Pampers anziehen kann. Endlich wieder Pampers! Grade die verglichen mit den Drynites echt dicken Pampers-Nachtwindeln die ich habe sind in so vielerlei Hinsicht besser als diese Pullups: Sie fühlen sich viel flauschiger an und bedecken viel mehr Fläche meines Windelbereiches, grade am Po und oben an den Bündchen die immer aus der Hose herausschauen. Und auch wenn ich die Windel heute Abend viele Stunden angehabt haben werde, unzählige Male reingestrullert habe, die ganze Windel pitschenass und ganz gelb ist, so dick und schwer zwischen meinen Beinen hängt, dass ich nur noch breitbeinig gehen kann werden die beiden Klettstreifen die Windel immernoch zuverlässig in Position halten sodass ich heute Abend bedenkenlos noch meinen Stinker in die dann knallvolle Windel drücken kann. Egal was ich mache, auf die dicke Pampers kann ich mich verlassen. Diese Windel funktioniert einfach viel besser als die Drynites, weil sie im Gegensatz zu selbiger nicht versucht zu verstecken was sie wirklich ist.
Einen Moment stehe ich einfach so da mitten im Badezimmer auf den warmen, geheizten Fliesen und genieße das Gefühl, da unten endlich wieder trocken zu sein und sauge das flauschige Gefühl der trockenen Pampers in mich auf bis ich das trockene Gefühl direkt wieder verschwinden lasse und das Pipi was ich vorhin noch erfolgreich Einhalten konnte endlich in die Windel pullere. Ironischerweise, während ich im Bad stehe, höchstens einen Meter von der Toilette entfernt. Aber in die Hose machen ist einfach viel schöner. Wann bin ich eigentlich das letzte Mal aufs Klo gegangen? So ziemlich das erste, was ich nach meiner Zeitreise gemacht habe, ist, eine Drynites anzuziehen, gefolgt von einer Pampers und dann der nächsten Pampers, nur kurz unterbrochen durch die Male, wo ich im Forschungszentrum die Pampers ausziehen musste, um Groß zu machen, weil Giacomo mich dort nicht saubermachen wollte. Das war echt blöd, aber irgendwie kann ichs auch verstehen.
Seitdem wir das Forschungszentrum verlassen haben, habe ich meine Windeln hingegen ständig angehabt, unterbrochen nur durch die Zeit, die ein Windelwechsel dauert und natürlich die Zeit, die ich in der Badewanne verbracht habe, aber viel war das nicht. Und fast jede Minute war himmlisch gewesen. Klar, in manchen Momenten wo ich meine Windel unbedingt geheimhalten wollte, war das Ding kurze Zeit sehr nervig, zum Beispiel letzte Woche beim Virusspielen als ich mir den Dryniteswechsel in der zweiten Pause sparen wollte und dann versuchen musste, einzuhalten. Oder als Karl mit mir das Rennspiel gespielt hat, meine Pampers ausgelaufen ist und ich eingehalten hatte um das zu verheimlichen oder eben heute als ich, hm, mal wieder den Windelwechsel in der zweiten Pause einsparen wollte und mal wieder versucht hatte einzuhalten um … ich glaube, ich sollte mich in der zweiten Pause wirklich immer wickeln demnächst! Egal welchen Plan ich habe, um darum herum zu kommen, er funktioniert nicht. Also außer mein Plan ist, meine Hose nass zu machen, dann klappt das echt gut, wie meine am Boden zusammengeknüddelte, deutlich nach Pipi riechende Jeans beweist, hihi.
Generell, wenn ich so drüber nachdenke, ich glaube, dafür dass ich Windeln anhab müssen überraschend oft meine Hosen dran glauben und werden trotz Windel nass. Nicht ganz so oft wie bei Fabi natürlich, aber eigentlich schon echt oft. Aber auch das ist eigentlich logisch, wenn man bedenkt, dass ich meine Windeln gerne so lange wie möglich anhab, dass Giacomo das weiß und mich dementsprechend erst so spät wie möglich wickelt und das Mama es generell lieber vermeidet, mich zu wickeln. Aber mir solls recht sein! Also außer in der Schule, da sollte ich das wirklich mal hinbekommen. Aber außerhalb der Schule? Wie Fabi schon sagte, solange das niemand mitbekommt der das nicht mitbekommen sollte, ist das doch egal! Mal schauen, wie lange ich die Pampers die ich mir grade umgemacht hab noch anhaben werde und mal schauen, ob Fabis Ersatzhose die da gleich drüber kommt heute Abend auch wieder was abbekommt.
Eine kleine Weile stehe ich noch so da, genieße die kühle Luft die an meinen Beinen entlangwirbelt während ich meine frisch warmgewordene Windel befühle und über ebenjene nachdenke, bis mich irgendwann ein durch die Tür rufender Fabian aus meinen Gedanken reißt: „Felix, kommst du? Es gibt Essen!“ Oh, Essen, sehr gut! Eillig ziehe ich die orange Stoffhose über meine Windel und muss feststellen, dass diese wohl nicht mit den Hintergedanken, dass sie eine Windel verbergen soll gekauft wurde und dementsprechend bereits jetzt über meiner Pampers spannt und relativ wenig Zweifel darüber lässt, was ich da unten anhab. Wenn wir nachher das Haus verlassen, sollte ich vielleicht eine andere Hose anziehen. Ebenso eillig kicke ich meine nasse Hose neben die beiden nassen Hosen die bereits neben dem Wäschekorb in der Ecke liegen und sammele meine Drynites wieder vom Boden auf um sie im Windelmülleimer zu entsorgen wobei ich es mir nicht verkneifen lassen kann, meinen Blick über den Pipihosenstapel schweifen zu lassen. Meine Jeans, die vor allem am Po nass ist, die helle Jeans die Fabi heute angehabt hat sowie eine graue Hose mit Taschen und Schlaufen an den Seiten, die offenbar am meisten dran glauben musste und so aussieht als hätte Fabian da komplett reingepullert bis alles raus war, vermutlich gestern. Mannoman, Fabian macht echt oft in die Hose.
„Felix, kommst du jetzt?“, insistiert Fabian erneut durch die geschlossene Türe.
„Jaha, bin fast fertig!“, rufe ich ein bisschen genervt zurück und öffne wieder etwas eiliger die Klappe vom Windelmülleimer. Ha, dort sticht mir als erstes eine gelbe Drynites in die Augen! Im Skaterdesign, genau wie die in meiner Hand und zwar nicht so überfüllt wie meine, aber es ist durchaus erkennbar, dass da letzte Nacht eine Menge reingegangen ist. In Anbetracht der Eile halte ich mich allerdings nicht weiter daran auf, sondern lasse meine Drynites einfach dazufallen und nehme die Klinke in die Hand, um endlich in die Küche zu eilen.
Weit komme ich allerdings nicht, denn ein relativ prominent an der Türe klebender Kalender zieht meine Aufmerksamkeit noch auf sich während ich die Tür schon einen Spalt weit geöffnet hab.
„Sonne Wolken Kalender“, prangt groß auf dem Blatt, darunter durchgestrichen „für trockene Nächte“. Oben in der linken Ecke ist Fabians Name eingetragen während die rechte Ecke das Logo der urologischen Abteilung des Uniklinikums der nächsten größeren Stadt ziert. „Male für jede trockene Nacht eine Sonne, ansonsten eine Wolke“, steht über dem Kalender, woran Fabian sich offensichtlich nicht gehalten hat. Denn in den einzelnen Feldern kleben nur entweder blaue oder gelbe Punkte. Da war wohl jemand zu faul zum malen, Skandal!
Bemerkenswerter ist allerdings noch das Meer aus blauen Punkten was nur vereinzelt von gelben Pünktchen durchbrochen wird. Für heute klebt bereits ein blauer Punkt im zugehörigen Feld, für den Sonntag auch. Für Samstag klebt ein gelber Punkt im Kalender, dafür am Freitag direkt zwei Punkte. Zwei?
„Wo bleibst du?“, reißt mich Fabian ein weiteres Mal aus meinen Gedanken, diesmal aber nicht indem er seine Frage aus dem Treppenhaus rüberbrüllt, sondern indem er durch die schon teilweise geöffnete Tür ins Bad platzt und mir dabei selbige vor den Fuß schlägt: „Uaaaah“, lautet mein Kommentar darauf, während ich kurz davor bin, das Gleichgewicht zu verlieren.
„Wieso brauchst du so lange?“, fragt Fabian verwundert, nachdem er völlig zu Recht feststellt, dass ich offensichtlich schon fertig bin mit dem Windelwechsel.
„Schau mich nur um“, sage ich während der Schmerz in meinem Fuß langsam nachlässt und ich wieder stabil auf zwei Beinen stehe.
„Oh, okay“, antwortet Fabi verwundert, fängt aber nach kurzer Stille direkt wieder an zu scherzen: „Stimmt ja, du kennst sowas ja nicht. Das hier, Felix, ist ein Badezimmer! Und das da drüben ist eine Toi-let-te.“
„Witzbold“, lautet meine leicht genervte Antwort darauf, während ich die Tür bereits leicht öffne um mich wirklich mal auf den Weg in die Küche zu begeben. Ich hab ja auch Hunger! „Was ist das da eigentlich für ein Kalender an der Türe?“, frage ich Fabian währenddessen als Reaktion auf seinen Scherz eben.
„Ach, der ist noch von früher“ Fabi ist wirklich kein guter Lügner.
„Da stand Mai 2014 drauf“, antworte ich unbeeindruckt.
„Verdammt!“, lautet seine sehr lustig-theatralische Antwort darauf, gefolgt von einem sehr viel ernsteren und leiseren: „Das ist ein Kalender, in dem ich eintragen muss ob ich an einem Tag in die Hose gepieselt hab oder trocken war, für die Ärztin. Ist ziemlich nervig“
Tagsüber! Achso, deshalb klebten am letzten Freitag also zwei Punkte, das eine Mal als sich Fabi vorm Sportunterricht eingepullert hat und dann das mal nachher bei mir. Die Punkte zeigen, ob Fabian tagsüber in die Hose gemacht hat und nicht, ob er ins Bett gemacht hat! Was wiederrum heißt, dass Fabian sich echt oft in die Hose macht.
„Oh“, lautet meine erstaunte Antwort nun, während wir beide ein bisschen peinlich berührt den restlichen Hausflur entlanglaufen und die Türe zur Küche öffnen.
„Da seid ihr ja endlich!“, lautet die empörte Reaktion von Fabians nerviger kleinen Schwester während Fabi sich auf einen der beiden Plätze auf der langen Seite einer Sitzbank fallen lässt und mir andeutet, dasselbe zu tun. Nachdem ich einen Teller Nudeln mit Tomatensauce auf dem für mich vorgesehenen Platz entdecke beeile ich mich, dieser Aufforderung nachzukommen und sitze wenig später bereits am geräumigen Esstisch gegenüber von Johanna und sage grade noch rechtzeitig „guten Appetit“, bevor ich mich über die Nudeln hermache.
Ein paar Minuten herrscht, für drei Kinder an einem Esstisch durchaus untypisch, Stille, dafür findet zeitgleich allerdings ein rapider Nudelschwund auf unseren Tellern statt.
„Ist das nicht Fabis Hose?“, beendet Johanna die Stille mit einer Frage, die offensichtlich an mich gerichtet ist. Wann ist die eigentlich nach Hause gekommen?
„Ja“, antworte ich, ohne dabei die Nudelvernichtung einzustellen.
„Wieso hast du eine Hose von Fabi an?“, fragt die Achtjährige weiter und ich bekomme langsam den Eindruck, dass sie ganz genau weiß, wieso sie das fragt.
„Meine ist nassgeworden“, antworte ich. Johanna, du nervst! Ich wollte ja noch nie eine kleine Schwester, aber so schlimm hatte selbst ich mir das nicht vorgestellt.
„Ich dachte, du trägst noch Windeln?“, stellt Johanna wohl als rhetorische Frage, woraufhin ich als Antwort nicht einmal mehr meinen Mund öffne sondern einfach nur kurz grummele.
„Jo, du nervst!“, interveniert Fabi währenddessen und zeigt, dass wir uns zwar gegenseitig öfter mal aufziehen wegen unseres Undichtigkeitsproblems, aber zusammenhalten wenn uns jemand anderes ärgert.
„Johanna, wirklich!“, schaltet sich auch Fabs Mutter ein: „Felix hatte eben genau wie Fabian die Hose nass, allerdings weil er in der Schule vergessen hatte, sich rechtzeitig zu wickeln. Das kann schon mal passieren! Da musst du dich auch gar nicht drüber lustig machen!“
Damit wäre Johanna dann vorerst verstummt. Zeit genug für Fabians Mutter, um ihren ältesten Sohn über den heutigen, außerordentlich kurzen, Schultag auszufragen und anschließend dessen Schwester über deren ebenfalls nicht längeren Schultag. Und Zeit genug, das Glas Apfelsaftschorle vor mir zu leeren, denn bei der brütenden Hitze draußen habe ich, wie ich nachdem sich mein Hunger so langsam wieder legt merke, verdammt viel Durst!
„Kann ich noch was Apfelschorle haben bitte?“, frage ich während ich in Richtung der am linken Ende des Tisches außerhalb meiner Reichweite stehenden Gerolsteiner-Apfelschorleflasche greife.
„Denk dran Felix, alles was da oben reingeht muss auch irgendwann wieder unten raus!“, kommentiert Johanna süffisant, während mir Fabians Mutter die Apfelschorle-Flasche rüberreicht. Kurz herrscht empörte Stille am Küchentisch. Man, Fabians Schwester ist wirklich so nervig wie er meinte!
„Dafür ist ja die Pampers!“, kontere ich betont gleichgültig, während Fabi sich vor Lachen fast verschluckt. Während Johanna mich ziemlich blöd anstarrt, trinke ich mein Glas demonstrativ aus und schenke mir anschließend neue Schorle nach, während Johanna ihre Miene verzieht: „Ihhhhhhhh!“ Oh man, Mädchen sind doof.
„Johanna, nun reicht es aber auch mal!“, meldet sich deren Mutter nach kurzer Bedenkzeit schließlich zu Wort: „Ich kann verstehen, dass du es komisch findest, wenn so ein großer Junge wie Felix noch Windeln trägt, aber das kommt nunmal vor. Da kann Felix nichts für und deshalb möchte ich wirklich nicht, dass du ihn deshalb ärgerst, ist das klar?“
So ein großer Junge wie Felix? Interessante Aussage, bin ich doch normalerweise immer der Kleine. Aber natürlich, Johanna ist acht oder so und verglichen mit ihr bin ich dann wohl groß. Cool. Andererseits, eigentlich hab ich mich ziemlich daran gewöhnt, der kleine Felix zu sein, das passt auch irgendwie besser zur Windel.
„Und, habt ihr heute irgendwelche Hausaufgaben aufbekommen?“; fragt Fabis Mutter schließlich, offenbar bemüht um einen Themenwechsel. Endlich!“
„Nichts!“, antworte ich fröhlich. Das ist ja das tolle! Vier Stunden Schule, und anschließend keine Hausaufgaben!
„Mathe“, antwortet Fabian allerdings abweichend von meiner Aussage: „Aber das ist erst für Mittwoch! Kann ich die ausnahmsweise erst morgen machen, biiiiitte?“
„Fabian, Morgen hast du wieder Sechs Stunden, mach deine Mathehausaufgaben doch bitte heute wo du so viel Zeit hast“
„Aber Mamaaa, heute ist doch Felix da!“, quengelt Fabi völlig zu Recht. Die Hausaufgaben sind doch für Mittwoch! Das heißt, die werden erst Dienstag gemacht! Aber das ist bei Fabian scheinbar anders.
„Fabian, Hausaufgaben werden an dem Tag gemacht, an dem du sie aufbekommen hast, so sind die Regeln!“, nun spricht Fabians Mutter ein Machtwort zu Fabian und dazu noch eines, was so klingt als könnte man darüber nicht mehr mit ihr reden: „Manno“, kommentiere ich und stütze meinen Kopf etwas enttäuscht auf meinem rechten Arm auf.
„je früher ihr anfangt, desto früher seid ihr auch fertig“, bekommen wir noch als Tipp. Sehr hilfreich.
„Dauert ja auch nicht soooo lange“, versucht mich nun Fabian aufzumuntern. Hm, wenn Fabian rechnet und ich bei ihm abschreibe, hat er vermutlich recht, wenn ich das selber mache dürfte das aber eine ganze Weile dauern und am Ende trotzdem falsch sein. Ich hasse Bruchrechnung!
„Na kommt, ist doch nicht so schlimm!“, sagt Fabis Mutter mehr zu mir als zu ihrem Sohn, der sich mit den Mathehausaufgaben ziemlich schnell arrangiert hat: „Ihr müsst dafür auch ausnahmsweise nicht den Tisch abräumen!“, setzt sie noch als Argument oben drauf. Aber was ist denn das für ein Argument, ich muss zu Hause nie den Tisch abräumen! Manno.
Fabian hingegen freut sich, und beeilt sich augenscheinlich den Rest seiner Nudeln zu vernichten während ich lustlos mein Apfelschorleglas leer schlürfe. Ich kann Bruchrechnung nicht!
„Komm Felix, beeilen wir uns einfach, das ist ja nicht viel gewesen“, schlägt Fabian vor während er aufsteht und darauf wartet, das ich es ihm gleich tue und wir beide die gemütliche Eckbank verlassen können.
„Fabian, gehst du vorher bitte nochmal auf Toilette?“, bittet Fabians Mutter aber, als dieser schon die Klinke in der Hand hat.
„Mamaaaaa“, meckert Fabian, bleibt stehen und spielt mit der Türklinke herum: „Ich muss nicht! Echt nicht!“
„Fabian !?“, wiederholt dessen Mutter.
„Okaay“, gibt Fabian nach und läuft durch den Flur in Richtung Haustüre, um kurz vor dieser links zur Gästetoilette abzubiegen, während ich planlos in der Küche zurückbleibe. Langsam folge ich Fabian nach und lehne mich schließlich gegenüber der Gästetoilettentür an die Wand und knete aus Langeweile ein bisschen meine Pampi während ich mich in Ruhe im Hausflur umschaue.
Geradeaus kann ich gradewegs ins Wohnzimmer sehen, dem Anschein nach ein logsicherweise ziemlich großer Raum mit Fenstern bis zum Boden. Hellem Parkettboden und scheinbar auch einem großen Tisch. Im Kleinen Eingangsbereich des Hauses, wo sich auch die Gästetoilette befindet, wo ich planlos rumstehe und wo die Treppe nach oben anfängt, befindet sich ein relativ ausladender Schuhschrank mit erstaunlich vielen Schuhen drin sowie zwei Schulranzen. Der von Fabi und ein pinker Scout-Rucksack der wohl Johanna gehören wird. Richtig Stichwort, denn selbige hat soeben die Küche verlassen, steuert auf die Treppe zu und schaut mich dabei grimmig an.
„Du stinkst!“, flüstert Jo, als sie an mir vorbeigeht und hält sich dabei demonstrativ die Nase zu.
„Tu ich gar nicht!“, antworte ich entrüstet während Johanna schon nach oben verschwunden ist. Was bildet die sich ein? Ich stinke gar nicht: „Garnichts!“, rufe ich zur Sicherheit nochmal hinterher. Als Fabi wenige Sekunden wieder aus der Toilette herauskommt und sich seine Hände an der kurzen Hose abstreift verdreht er nur die Augen: „Ignorier sie einfach.“
„Du hattest ja gesagt dass deine Schwester nervig ist, aber dass das so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht!“, bemerke ich noch immer etwas verärgert während Fabi seinen Rucksack aus dem Flurvorraum lässig über eine Schulter wirft und in Richtung Wohnzimmer begibt. Achja, mein Schulranzen ist ja noch oben im Bad! Langsam und ein wenig Lustlos trotte ich hoch ins Bad um meinen nach dem Windelwechsel im Badezimmer vergessenen Rucksack mitzunehmen und schaue mir oben noch einmal ausgiebig das coole Waschbecken an. Achja, und Fabians Hosenpuller-Kalender natürlich. Sonntag ein blauer Punkt, Samstag ein gelber, Freitag zwei blaue, und auch die ganze restliche letzte Woche jeweils einen blauen Punkt. Heißt, bis auf Samstag hat Fabian an jedem Tag in der letzten Woche in die Hose gepullert. Die Woche davor sieht es etwas besser aus, in der Woche davor wiederrum eher nicht. Ganz im Ernst, selbst wenn ich Windeln nicht lieben würde würde ich an Fabis Stelle trotzdem Pullups tragen. Das muss doch nerven, denke ich mir als ich mitsamt Ranzen das Bad wieder verlasse, durch den Flur gehe und mich neben Fabi an den riesigen Wohnzimmertisch setze und meine Mathesachen auspacke.
„Ich hab die Nummer 2 schon fast fertig!“, verkündet Fabi ziemlich fröhlich, während ich die richtige Seite im Mathebuch aufgeschlage und anschließend feststelle, dass ich die Aufgaben immer noch nicht verstehe. Beziehungsweise doch, ich verstehe sie, aber ich verstehe nicht, wieso das, was ich da rechne nicht stimmt. Unauffällig versuche ich bei Fabian abzuschreiben, blöderweise hat der schon umgeblättert und hilft mir dementsprechend auch nicht weiter. Der glatte, helle Holztisch hier im Wohnzimmer ist wirklich groß, auf jede Seite passen sechs Stühle und an den Kopfenden ist noch einmal Platz für zwei weitere Stühle. Von oben baumelt eine längliche, flache Lampenleiste über dem Tisch herab, mit so modernen LED-Birnen integriert. Diese sind beim heutigen Sommerwetter freilich nicht angeschaltet, denn die Sonne von draußen wirft durch die großen, bis zum Boden reichenden Fenster mehr als genug Licht herein. Dieser Sommertag ist wirklich zu schön, um ihn mit blöden Mathehausaufgaben zu vertrödeln! Oh, wo war ich? Ja, Mathehausaufgaben. Mist. Immer noch nix geschafft.
Sechs Siebzehntel mal Einhalb. Macht Sechs mal Eins und Siebzehn mal Zwei, also, lass mich überlegen, Sechs Zweiunddreißigstel. Nein Sekunde, Sechs Vierunddreißigstel. Aber das wird vermutlich auch wieder falsch sein, genauso wie die meisten der Aufgaben die ich letzte Woche beim Bruchrechnen gerechnet habe und ich habe nicht den leisesten Schimmer wieso. Viel lieber wäre ich jetzt draußen im Garten und würde irgendwas machen, zum Beispiel in dem überaus großen Sandkasten in der Ecke zwischen Garage und Haus eine Burg bauen oder so, aber die geschlossene Glasschiebetür Richtung Terasse zeigt mir ziemlich eindrucksvoll: Du kommst hier nicht druch. Felix, mach erstmal deine Hausaufgaben zu Ende.
„Was hast du bei der 2a bei der ersten raus?“, frage ich Fabian und kalkuliere meine Enttäuschung über das Ergebnis bereits in meine imaginäre Rechnung mit ein.
„Na drei siebzehntel, die ist ja richtig easy!“, antwortet Fabian. Grrrr.
„Hm, okay“, antworte ich und stütze meinen Kopf frustriert auf meiner rechten Hand ab.
Fabian scheint zu merken, dass etwas nicht stimmt und blickt in mein Heft rüber: „Du hast das Kürzen vergessen“, stellt er fest.
„Oh“, antworte ich uninteressiert und richte meine Aufmerksamkeit in Richtung Kamin. In der Ecke des Raumes befindet sich nämlich ein ziemlich cooler Kamin. Ich wollte schon immer mal einen Kamin haben!
„Was ist los?“, fragt Fabi und legt meinen Kopf schief um mir in die Augen zu sehen was wiederum ziemlich lustig aussieht und mich zum kichern bringt.
„Nix, mir ist langweilig“, antworte ich, weil ich nicht zugeben will dass ich nicht weiß was Kürzen sein soll.
„Ja dann mach doch weiter!“, schlägt Fabian ganz selbstverständlich vor: „Dann sind wir schneller fertig!“
„Mmmmhhmm“, murmle ich, nehme meinen Stift wieder in die Hand und mache nichts.
„Kann ich mal?“, fragt Fabian und nimmt sich, ohne meine Antwort abzuwarten mein Heft, blättert eine Seite zurück und fährt dort mit seinem Füller meine Ergebnisse entlang.
„Dachte ich mir“, antwortet er bemüht freundlich, kann aber den Fabi-Besserwisserton nicht ganz verhindern: „Frau Schaf hatte recht, du scheinst nicht zu wissen wie Kürzen geht.“
„Klar weiß ich das, ist doch einfach!“, verteidige ich mich. Ein sehr skeptischer Fabian blickt mich an: „Dann kürz doch mal Sechs Vierunddreißigstel!“
Stille. Ich blicke unsicher auf mein Heft und habe nicht den leisesten Schimmer, wie das gehen soll. Fabian nimmt sich das Arbeitsblatt von letzter Woche, dreht es auf die unbeschriebene Rückseite um und legt es zwischen uns beide.
„Angenommen du hast einen Kuchen“, fängt er an zu erklären und ich fühle mich ziemlich dumm: „und schneidest den in vier gleich große Teile …“, fängt Fabi an zu dozieren bis ich ihn unterbreche: „Ich weiß doch wie Prozentrechnung funktioniert!“
„Felix, bitte lass mich erklären!“, verteidigt sich Fabian: „Ich hab verstanden was dein Fehler ist und will ihn dir erklären! Ist doch nicht schlimm!“
„Okay“, antworte ich leiste während es mir immer noch peinlich ist dass der kluge Fabian herausgefunden hat, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, was und wie man kürzt und überhaupt sowieso.
„Also, du hast vier gleich große Teile, oder in Prozent ausgedrückt …“, wieder unterbreche ich Fabian: „Ein Viertel“, denke ich mit.
„Genau! Und nehmen wir an, weil du ein bisschen gefräsiger bist, nimmst du dir nicht ein Stück vom Kuchen sondern direkt zwei, wieviel vom Kuchen hast du dann?“, fährt Fabian fort und bringt mich erstmal zum kichern: „Die Hälfte! Lecker!“, scherze ich.
„Genau!“, Antwortet Fabi begeistert und hat sichtlich Spaß an der Sache: „Also als Bruch ausgedrückt Ein Zweitel“, sagt er und schreibt den Bruch neben die beiden Kuchenstücke.
„Wenn du jetzt das ganze aber rechnest, also Ein Viertel, dein Kuchenstück, mal Zwei, beziehungsweise Zwei Eintel, dann wirst du feststellen …“, fährt Fabian fort und deutet mir mit seiner rechten Hand an, diese Rechnung jetzt durchzuführen.
Ein Viertel mal Zwei Eintel, notiere ich. Gleichheitszeichen, gefolgt von Zwei Vierteln.
„Genau!“, sagt Fabi erneut, zieht mein Heft etwas mehr zwischen uns und greift mit seinem rechten Arm über meinen linken um neben meiner Rechnung ein zweites Gleichheitszeichen zu notieren: Zwei Viertel gleich Ein Zweitel.
„Klar, weil der Bruchstrich ja eigentlich nur ein Geteilt ist und Zwei durch Vier dasselbe ist wie Eins durch Zwei!“, antworte ich nun selbst ein bisschen begeistert. Im Gegensatz zur Hausaufgabenkontrolle heute Vormittag macht alles von dem, was Fabi bisher erklärt hat, Sinn.
„Und das ist die ganze Idee hinter dem Kürzen! Kein Mensch sagt zwei Viertel sondern stattdessen spricht man von Einhalb, und genauso sagt man statt zwei Achtel ein Viertel“, fährt er fort, blickt mich an und ich nicke.
„Deshalb schaust du dann, was ein gemeinsamer Teiler von beiden Zahlen ist. Zum Beispiel bei zwei Viertel, das sind beides offensichtlich grade Zahlen und deshalb durch zwei Teilbar. Wenn du beide durch zwei teilst, hast du ein Halb. Und so kürzt du“, demonstriert er, streicht die Zwei und die Vier durch und schreibt Eins und Zwei dahinter: „Aaaaaaah!“, stelle ich fest. So wird also aus zwei Vierteln ein Halbes!
„Wichtig ist nur, dass du oben und unten durch dieselbe Zahl teilst. Und dass du das ganze so oft machst, bis du nicht mehr teilen kannst, also bis die Zahlen unten und oben nicht mehr durch dieselbe Zahl teilbar sind“, beendet Fabi seine Ausführungen und wird ein wenig hektischer: „Dann ist der Bruch gekürzt. Mach das mal bei sechs Vierunddreißigstel. Ich bin mal kurz auf Toilette!“
Schnell ist Fabi vom Tisch aufgesprungen und in den Flur geflitzt, scheint dringend zu sein. Währenddessen rechne ich kurz nach, Vierunddreißig und Sechs sind beide grade, also durch zwei Teilbar. Da kommt dann drei Siebzehntel raus, was wiederum durch drei … nein, garnicht teilbar ist. Sechs Siebzehntel mal ein Halb sind drei Siebzehntel, das macht auch schon viel mehr Sinn! Zufrieden stehe ich kurz vom Stuhl auf um mich zu strecken und blicke derweil auf den Erklärungszettel von Fabi als ich merke dass auch ich gar nicht wenig Pipi muss. Da ich durch Fabians spontanverschwinden zum Klo nun völlig alleine im großen Wohnzimmer stehe, spreize ich meine Beine nun relativ ungeniert, gehe mit dem Po in die Hocke, stütze mich mit meinen Händen auf meinen Knien ab und fange an mir in die Pampers zu pullern. Das ist auch die optimalste Position zum in die Windeln machen die es gibt, lohnt sich meiner Erfahrung nach aber meistens nur, wenn man Stinker machen muss. Denn Pipi geht ja eigentlich in jeder Position leicht in die Pampi. Aber wo ich grade eh schon stehe, genieße ich die entspannende Position während mein heißes Pipi sich zwischen meinen Beinen sammelt und das da unten alles einfach nur schön warm, kuschelig und ein bisschen matschig. Aber es kommt, wie es kommen muss.
„Machst du grad in die Hose?“, kichert der in der Tür stehende, scheinbar schon von der Toilette zurückgekehrte Fabian sichtlich amüsiert.
„Kannst ruhig weitermachen“, fügt er hinzu, während er den Stuhl neben meinem zurückzieht und sich hinsetzt um mit seinen Hausaufgaben fortzufahren: „Ist ja deine Entscheidung ob du aufs Klo gehst oder nicht.“
Ist ja deine Entscheidung. Iiiist ja deeeeeeine Entscheidung, äffe ich das was Fabian gerade gesagt hat in meinem Kopf nach. Dabei klingt er wie Mama, wenn sie der Meinung ist, mir sagen zu müssen dass das, was ich grade mache zwar meine Entscheidung ist, aber nicht die richtige Entscheidung und sie diese Entscheidung für außerordentlich schlecht hält. Und ich glaube genau das will mir auch Fabi grade sagen. Mir doch egal. Hätte ich Fabian vielleicht besser nicht sagen sollen, dass ich manchmal auch aus Faulheit in die Pampers puller und das nicht immer ein Versehen ist? Nervt schon ein bisschen, wie er sich aufspielt, seit das weiß.
Derweil sammelt sich mein Pipi langsam zwischen meinen Beinen, während der überwiegende Teil bereits Vorne von der durstigen Windel aufgesaugt wird und dort schon fast nicht mehr als nass wahrnehmbar ist sondern nur noch fluffig-weich. Leicht plustert sich die Pampers auf beim aufsaugen und durch die enge, fast legginsartige Stoffhose von Fabian erkennt man die Umrisse meiner Pampi schon recht deutlich obwohl die Windel noch ziemlich trocken ist.
Trotzdem ist es eigentlich echt voll erstaunlich, wie wenig man von außen davon mitbekommt, das ich grade in die Windel pinkle. Hätte ich das etwas diskreter gemacht ohne aufzustehen hätte Fabian gar nicht mitbekommen, dass ich Pipi in meine Hose gemacht habe. Aber jetzt genug davon, je früher ich mit Mathe weitermache, desto früher bin ich endlich fertig! Und außerdem hab ich da jetzt wo ich weiß, wie das funktioniert echt Bock drauf!
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Guten Tag,
Sehr liebevoll erzählte Geschichte habe auch den 1. Teil gelesen spannend erzählt das ich gar nicht aufhören konnte die Geschichte weiter zu lesen.
Es ist sehr gut geschrieben das man Felix und Giacomo vor sich sieht und die anderen wie Fabi usw.
Neben dem lesen höre ich immer Musik aus dem Bereich Klassik so habe ich dann mein eigenes Kopfkino.
Passend zur Geschichte Musik von Giacomo Puccini Instrumental und Franz Lehár .
Möchte auch Danke sagen für diese wunderbare Geschichte die ich sehr aufmerksam lese und freue mich auf die nächste folge
Liebe Grüße
Mikey
Lass sie mal beide Windeln tragen,ließe sich sicher was draus machen.
Storymäßig top! Mache morgen nen marathon! Meine lieblingsgeschichte! Mehr mehr mehr aber lieber weniger als auf nem niedrigem niveau. Freue mich auf den nächsten teil.
Ich bin immer heimlich an dem Nintendo meiner Schwester, damit ich deine Geschichten lesen kann Giaci9!!!
Hallo, ich lese die Geschichte zwar sehr gerne; aber „Pampers“ gibt es nur fuer Kinder bis ins Alter vom Vorschulalter. Nenne die Dinger einfach WINDELN, oder WINDEL, aber nicht Pampers. Wo ist das Problem? Schämst Du Dich? Tatsache: ich bin wirklich inkontinent und brauche die Windeln! Setze bitte Deine Geschichte fort! Wolf Kretschmann
Eine sehr sehr schöne, gut zu lesende und fantasievolle Geschichte. Ich habe mich jeweils auf den Abend gefreut, um mir gut eingekuschelt noch ein Kapitel als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen zu lassen (per Sprachausgabe 🙂
Schade, dass die Geschichte so aprupt zu Ende geht. Gerne hätte ich noch mehr von Giacomo und Lexi gelesen, hätte gerne erfahren, ob sich Fabian doch mal noch auf eine Drynites am Tag einlässt, wie die Übernachtung bei Robin wird und was mit den „bösen Jungs“ aus der Schule noch alles passiert.
Natürlich auch das bauen von Riesen-Lego-Eisenbahnen, gemeinsame Fussballspiele (vielleicht sogar im Club in der Meisterschaft mit einem Pokalgewinn).
Und ob Lexi irgendwann dann doch merkt, dass er mit den Drynites doch nach einiger Zeit lieber aufs Klo geht, als dass er diese zum Auslaufen bringt 🙂
Ich wäre sofort bereit, dem Autor eine Spende von mindestens 25€ oder auch mehr zu überweisen. Wer noch? Vielleicht schreibt er ja weiter, wenn genügend Anreiz zusammenkommt…hoffentlich…
Hey du,
Sorry, habe deinen Kommentar leider grade erst bemerkt. Schaue nicht so oft in die Kommentare meiner alten Geschichten. Zu aller erst: Hast du mal meine neueren Geschichten gelesen, die Verwandlung oder die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister? Die möchte ich dir nämlich sehr ans Herz legen, wenn dir Zweite Chance so gut gefällt.
Zweite Chance habe ich damals abgebrochen weil mir ein klarer Plan zum weiterschreiben gefehlt hatte und nicht nicht einfach nur lose Kapitel die Tage in Felix Leben darstellen schreiben wollte. Und weil ich mich immer mehr von dem Giacomo in der Geschichte entfernt habe (Die Geschichte ist ja mittlerweile 10 Jahre alt! :D) und das war dann auch komisch.
.
Ich habe über die Jahre immer mal wieder Fortsetzungsideen gehabt, auch aktuell wieder – habe sogar ein ganzes Entwurfskapitel fertig inklusive Storyplanung für circa 20 Kapitel. Eine neue Story mit Felix in der Hauptrolle um genau zu sein. Ich weiß aber noch nicht sicher, ob ich es umsetze um ehrlich zu sein und ich will definitiv nichts falsches versprechen.
Meinst du, du kannst mir sagen, was genau dir an dieser Geschichte so gut gefallen hat? 😀
PS.: Ich glaube, Drynites werden bei Lexi immer auslaufen 😉
Es ist eine Tolle und Spannende Geschichte, Danke dafür.
Ich finde es aber immer wieder schade wenn diese dann nicht weitergeschrieben werden. Bitte lieber Autor überwinde dich und gib der Gescichte wenigstens noch ein schönes Ende
Lg
Hi! Danke für deinen Kommentar bei dieser alten Geschichte. Magst du sagen, was du so gerne magst daran?
Hi,
Mir gefällt der Aufbau der Gescichte und wie sich das mit den Freunden so entwickelt.