Zwischen Gestern und Morgen (13)
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Und weiter geht’s mit unserem kleinen Abenteuer.
Als ich die Augen öffnete, war es draußen bereits dämmrig. Das Zimmer war still, und das Licht war schwach. Ich sah mich um, und mein erster Gedanke war, nach dem Polizisten zu suchen, der zuvor im Raum gewesen war. Doch zu meinem Schreck war niemand mehr da. Der Raum war leer, und plötzlich fühlte sich alles fremd und bedrohlich an.
Ich drehte den Kopf zur Seite, um Mama zu sehen – aber ihr Platz neben meinem Bett war leer. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und ich spürte, wie Panik in mir aufstieg. Wo war sie? Was, wenn sie mich verlassen hatte?
Gerade als ich mich völlig verloren fühlte, entdeckte ich ein weiteres Bett neben mir. Mama lag darin, ruhig und fest schlafend. Sie war nicht weg, sie war nur auf das andere Bett gegangen. Die Erleichterung überkam mich sofort, und mein Herzschlag beruhigte sich etwas.
Ich starrte sie für einen Moment an, nur um sicherzugehen, dass sie wirklich da war. Ihr Atem war gleichmäßig, und sie lag friedlich unter der Decke. Die Angst ließ langsam nach, aber ich fühlte mich immer noch ein wenig unsicher, weil der Raum so still war und niemand da war, um uns zu beschützen.
Aber solange Mama bei mir war, fühlte ich mich ein wenig sicherer.
Langsam versuchte ich, mich aus meinem Bett zu befreien. Der Verband und die Schiene an meiner Schulter machten es mir nicht einfach, aber ich wollte unbedingt zu Mama. Jeder kleine Bewegung tat weh, aber ich biss die Zähne zusammen und zog mich vorsichtig aus dem Bett. Mein Herz klopfte schnell, nicht nur vor Anstrengung, sondern auch vor dem Drang, bei Mama zu sein.
Es war mühsam, aber ich schaffte es schließlich, auf den Boden zu kommen. Mein ganzer Körper fühlte sich schwer und erschöpft an, doch ich ging tapfer weiter in Richtung Mamas Bett. Jeder Schritt war anstrengend, und meine Schulter pochte bei jeder Bewegung, doch das hielt mich nicht auf.
Als ich endlich bei ihrem Bett ankam, stieß ich versehentlich gegen einen Stuhl, der laut klapperte. Ich hielt für einen Moment inne, in der Angst, sie geweckt zu haben. Mama bewegte sich, und ihr Blick fiel auf mich. Ich war mir nicht sicher, ob sie mir böse war, weil ich sie geweckt hatte, aber als sie mich ansah, lächelte sie nur.
„Komm her, mein Schatz“, sagte sie leise und half mir vorsichtig, in ihr Bett zu klettern. Sie zog die Decke über uns beide, und ich kuschelte mich sofort an sie. Ihre Arme legten sich sanft um mich, und ich fühlte mich sofort sicherer.
„Ich wollte nur bei dir sein“, murmelte ich leise, fast entschuldigend.
„Ich weiß, Benni“, flüsterte sie zurück und strich mir sanft über den Kopf. „Alles ist gut. Ich bin hier.“
Ihre Nähe und die Wärme ihres Körpers beruhigten mich, und ich konnte endlich wieder etwas Ruhe finden.
Wir lagen bestimmt 20 Minuten lang einfach nur still da und kuschelten, ohne ein Wort zu sagen. Mamas Umarmung gab mir das Gefühl, dass alles in Ordnung war, und ich fühlte mich sicherer als vorher. Es war angenehm ruhig, und ich genoss jede Sekunde in ihrer Nähe.
Plötzlich öffnete sich leise die Tür, und eine Krankenschwester trat ins Zimmer. Sie lächelte, als sie uns zusammen im Bett sah, und fragte sanft: „Wie geht es euch? Braucht ihr etwas?“ Sie war freundlich und wirkte fürsorglich.
Mama sah zu ihr auf und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, danke. Wir kommen klar.“
Die Krankenschwester schaute dann zu mir und fragte: „Und du, Benni? Hast du Schmerzen?“ Sie klang besorgt, als ob sie wirklich sicherstellen wollte, dass es mir gut ging.
Ich überlegte kurz, bevor ich antwortete. „Nur ein bisschen“, sagte ich ehrlich, aber es war nicht so schlimm wie vorher. Die Schmerzmittel schienen noch zu wirken.
„Das ist gut zu hören“, sagte sie und lächelte beruhigend. „Falls es schlimmer wird, sag einfach Bescheid, okay?“
Dann fügte sie hinzu: „Es wird übrigens bald etwas zu essen geben. Ich hoffe, du hast Hunger.“
Als sie das sagte, spürte ich, wie sich mein Magen leicht knurrte, und ich fühlte mich plötzlich hungrig. „Ja, ich habe Hunger“, sagte ich und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich hoffte, es gab etwas Leckeres.
Die Krankenschwester nickte freundlich. „Dann seid ihr bald dran“, sagte sie, bevor sie das Zimmer wieder verließ.
Ich sah zu Mama, die mich ansah und ebenfalls leicht lächelte. Sie wirkte jetzt viel ruhiger und entspannter als zuvor. Es schien ihr besser zu gehen, und das machte mich froh. Wir warteten zusammen darauf, dass das Essen kam, und für einen Moment fühlte sich alles fast wieder normal an.
Eine gute halbe Stunde später kam die Krankenschwester wieder ins Zimmer, diesmal mit zwei abgedeckten Tabletts. Sie stellte sie auf den Tisch und sagte freundlich: „Falls ihr Wasser oder Tee möchtet, könnt ihr euch gerne draußen auf dem Flur etwas holen.“ Dann verließ sie uns wieder.
Mama half mir vorsichtig aus dem Bett. „Wollen wir zusammen etwas zu trinken holen, oder soll ich allein gehen?“ fragte sie sanft, während sie meine Hand hielt.
Ich zögerte nicht lange und antwortete: „Zusammen.“ Ich wollte auf keinen Fall alleine bleiben. Alles fühlte sich viel sicherer an, wenn Mama bei mir war.
Also gingen wir zusammen in Richtung Tür. Als wir den Flur betraten, entdeckten wir, dass vor der Tür ein Polizist stand. Er war ruhig und aufmerksam, ohne aufdringlich zu wirken. Es war beruhigend zu wissen, dass jemand da war, der auf uns aufpasste, aber es war auch gut, dass er nicht direkt bei uns im Zimmer war. So hatten wir wenigstens ein bisschen Privatsphäre.
Mama lächelte leicht, als sie den Polizisten sah, und drückte meine Hand etwas fester. „Alles in Ordnung“, sagte sie leise zu mir, als wir uns in Richtung der Tee- und Wasserkannen bewegten.
Wir entschieden uns, eine Kanne Tee mit zurück zu nehmen. Mama füllte sie vorsichtig, und ich durfte zwei leere Tassen tragen. Es war ein kleines Abenteuer für mich, aber auch eine Ablenkung von all dem, was in den letzten Tagen passiert war. Ich spürte, wie sich meine Nervosität etwas legte, als wir zusammen zurück ins Zimmer gingen.
Zurück bei unseren Tabletts setzten wir uns, und Mama half mir, den Tee in die Tassen zu gießen. Es war ein ruhiger, fast gemütlicher Moment inmitten all des Chaos, und ich war froh, dass wir das gemeinsam machten.
Das Essen war schnell aufgegessen. Es gab Brot mit Käse und Schinken, und jeder von uns hatte einen Apfel dazu bekommen. Mama schnitt meinen Apfel in kleine Stücke, was das Essen einfacher machte. Es war nichts Besonderes, aber es schmeckte gut, und ich war froh, etwas im Magen zu haben.
Nachdem wir gegessen hatten, räumten wir das Geschirr zusammen. Bevor wir die Tabletts hinausbringen wollten, sah Mama sich kurz in den Schränken im Zimmer um. „Ich möchte schauen, ob hier irgendwo Windeln für dich deponiert sind“, erklärte sie mir, während sie die Schränke durchsuchte. Aber es war nichts zu finden.
Schließlich nahm Mama die ineinander gestapelten Tabletts, und wir gingen gemeinsam hinaus, um sie in den Geschirrwagen zu stellen. Kaum hatten wir das getan, kam die Krankenschwester von vorhin aus einem der Zimmer. Sie lächelte uns an und sagte: „Das müssen Sie nicht selbst machen, ich hätte es dann geholt.“
Mama lächelte zurück und erklärte: „Kein Problem, ich bin selbst Krankenschwester auf einer Kinderstation. Aber könnten Sie vielleicht ein paar Windeln für meinen Sohn im Zimmer deponieren? Ich würde ihn gern noch einmal frisch machen.“ Dabei schaute sie liebevoll zu mir, und die Krankenschwester lächelte mich ebenfalls an.
Mama hat eben für meinen Sohn gesagt, das gelang so toll in meinen Ohren.
„Natürlich, das ist kein Problem“, antwortete die Krankenschwester freundlich. „Ich bringe Ihnen gleich welche vorbei.“
Ich fühlte mich ein wenig verlegen, aber auch beruhigt, dass Mama sich um alles kümmerte. Es war ein gutes Gefühl, dass sie immer an alles dachte und dafür sorgte, dass ich mich wohlfühlen konnte.
Kurz nachdem wir zurück im Zimmer waren, kam die Krankenschwester zurück, und sie brachte uns ein ganzes Paket Windeln und Feuchttücher. Sie stellte sie auf den Schrank und wandte sich an Mama. „Der Arzt von heute Mittag wird gleich nochmal vorbeikommen, um mit Ihnen zu sprechen,“ sagte sie freundlich, aber ihre Worte machten mich sofort nervös.
Meine Gedanken begannen zu rasen. Was wollte der Arzt? Hatte er schlechte Nachrichten? Ich fühlte, wie mein Magen sich zusammenzog, und meine Hände wurden ein bisschen feucht vor Aufregung.
Mama bemerkte das sofort. Sie konnte mir immer ansehen, wenn ich nervös wurde. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm sie die neuen Windeln und bereitete alles für den Wickelvorgang vor. Doch diesmal ging sie besonders liebevoll vor, als ob sie genau wusste, dass ich Ablenkung brauchte. Sie sprach beruhigend mit mir, während sie mich auf das Bett legte und mich sanft frisch machte.
„Alles wird gut, mein Schatz,“ sagte sie mit ihrer warmen, beruhigenden Stimme. Sie streichelte mir sanft über den Bauch und machte dabei Witze, um mich zum Lachen zu bringen. „Weißt du, was ich gedacht habe? Vielleicht fragen wir den Arzt nach seinem Lieblingsessen. Glaubst du, er mag auch Nudeln so gerne wie du?“
Ich musste schmunzeln, obwohl ich immer noch nervös war. Mamas Fürsorge half, und ich spürte, wie sich meine Anspannung langsam legte. Sie wickelte mich besonders sanft und aufmerksam, immer darauf bedacht, mich nicht zu hetzen, und strahlte dabei diese beruhigende Ruhe aus, die ich so sehr brauchte.
„Wir machen das zusammen, Benni“, sagte sie leise und lächelte mich an. „Was auch immer der Arzt zu sagen hat, wir schaffen das, okay?“
Ich nickte langsam, immer noch etwas angespannt, aber mit Mama an meiner Seite fühlte ich mich sicherer.
Nachdem Mama die volle Windel entsorgt hatte – die irgendwie unangenehmer war als die Pampers, die sie mir sonst immer gekauft hatte – kuschelten wir noch ein wenig. Es war schön, einfach so bei ihr zu liegen. Irgendwann schaute Mama zu mir und sagte, fast wie im Scherz: „Ich habe heute Vormittag in der ganzen Aufregung vergessen, einen Nuckel für dich einzupacken.“
In dem Moment bemerkte ich erst, dass ich automatisch meinen Daumen in den Mund genommen hatte. Ich hatte das gar nicht richtig bemerkt, es war einfach passiert. Ich zog meinen Daumen schnell aus dem Mund und sah Mama an, die mich nur sanft anlächelte.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, wurden wir durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Die Ärztin vom Mittag trat ein. Sie sah uns an, als ob sie sich fragte, wie das alles zusammenpasst, aber sie wirkte nicht böse, eher neugierig. Sie setzte sich auf einen Stuhl und wandte sich an Mama.
„Ich habe mir die Röntgenbilder noch einmal mit einem Kollegen angesehen“, begann sie. „Er hat mich auf etwas Interessantes hingewiesen. Der kleine Fremdkörper in Benjamins Schulter könnte von der Form her ein AirTag sein.“
Ich schaute Mama verwirrt an. „Mama, was ist ein AirTag?“ fragte ich neugierig, ohne genau zu verstehen, warum alle plötzlich so aufgeregt wirkten.
Mama starrte die Ärztin kurz an, und dann schien es, als würde es ihr plötzlich klar werden. Es fiel ihr „wie Schuppen von den Augen“, so schien es zumindest. Sie drehte sich zu mir, ihre Augen weit vor Überraschung, aber sie versuchte, ruhig zu bleiben und es mir kindgerecht zu erklären.
„Benni“, begann sie vorsichtig, „ein AirTag ist ein kleines Gerät, das dafür gemacht ist, Dinge wiederzufinden, wenn man sie verliert. Es sendet ein Signal, damit man genau weiß, wo etwas ist. Aber… es gehört eigentlich nicht in deinen Körper.“ Sie sprach langsam und ruhig, aber ich spürte, dass sie aufgeregt war.
Ich verstand nicht ganz, was das bedeutete, aber ich konnte sehen, dass es etwas Wichtiges war. „Haben die das absichtlich gemacht?“ fragte ich leise.
Mama schaute mich ernst an, dann zurück zur Ärztin. „Das wissen wir noch nicht, Benni. Aber wir werden alles tun, um herauszufinden, was passiert ist.“
Es klopfte erneut an der Tür, und als sie sich öffnete, traten Frau Grünwald und Herr Richter ein. Beide sahen erleichtert aus, als sie uns wohlbehalten im Zimmer erblickten. Besonders Frau Grünwald wirkte so, als hätte sie nicht damit gerechnet, uns so schnell und sicher wieder zu sehen, nachdem alles so aus dem Ruder gelaufen war.
„Guten Abend, Frau Hofmeister, Benjamin“, sagte Frau Grünwald sanft und lächelte uns beruhigend zu. Sie ging auf Mama zu und schien wirklich erleichtert, dass wir in Sicherheit waren. „Es freut mich sehr, dass es euch gut geht. Ich habe wirklich nicht erwartet, dass sich alles so rasant entwickelt.“
Mama nickte und seufzte leise. „Ja, es war wirklich eine chaotische Situation“, sagte sie und drückte sanft meine Hand.
Herr Richter trat ebenfalls vor und stellte sich neben Frau Grünwald. „Wir haben alle möglichen Schritte eingeleitet, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder vorkommt“, sagte er mit ernster Miene. „Wir werden herausfinden, wer hinter dem Angriff steckt.“
Ich hörte aufmerksam zu, auch wenn ich nicht alles genau verstand. Aber es fühlte sich gut an zu wissen, dass sich nun noch mehr Leute um unsere Sicherheit kümmerten. Die Anwesenheit von Frau Grünwald und Herrn Richter hatten etwas bekanntes und ich wollte glauben das sie uns beschützen können aber es ist so viel passiert. Wie viele Sicherheit kann man uns wirklich geben? Sie haben mich immer wieder gefunden? Was kommt als nächstes?
Frau Grünwald setzte sich dann zu uns und schaute mich warm an. „Wie geht es dir, Benjamin?“ fragte sie freundlich. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“
„Mir geht’s ganz gut“, sagte ich leise und sah zu Mama hinauf, die mir ermutigend zulächelte. Es war schön, dass sich so viele Leute um uns kümmerten, aber die Angst das es nochmal passiert, beliebt.
Mama schaute besorgt zu Frau Grünwald hinüber. „Können Sie mir sagen, wie es Andreas geht?“ fragte sie leise. Ich merkte sofort, dass ihr diese Frage sehr wichtig war.
Bevor Frau Grünwald zur Antwort ansetzen konnte, stand Frau Weber auf. „ich lass ihnen dann ein wenig Ruhe, wenn sie etwas benötigen sagen sie einfach bescheid.“
Dann wandt sie sich an Frau Grünwald „bitte halten sie ihren Besuch so kurz wie möglich, die beiden brauchen auf jeden Fall noch etwas Ruhe.“ damit verließ sie den Raum.
Frau Grünwalds Gesichtsausdruck veränderte sich, als sie sich an Mama wandte. Sie schien kurz nach den richtigen Worten zu suchen, bevor sie mit schwerer Stimme antwortete: „Andreas… er ist auf der Intensivstation. Er hat mehrere Schusswunden erlitten und wird noch behandelt. Er ist leider noch nicht außer Lebensgefahr.“
Mama schloss kurz die Augen, als hätte sie das nicht hören wollen, und ich spürte, wie sich ihre Hand ein wenig verkrampfte. Sie versuchte stark zu bleiben, aber ich konnte sehen, wie sehr sie das traf. Andreas hatte uns beschützt, und nun lag er schwer verletzt im Krankenhaus.
Frau Grünwald seufzte leise. „Die Ärzte tun alles, was sie können“, fügte sie hinzu, „aber im Moment müssen wir abwarten. Er ist ein starker Mensch, und wir hoffen das Beste.“
Der Raum war für einen Moment still. Ich verstand zwar nicht die ganze Tragweite, aber ich wusste, dass Andreas etwas sehr Mutiges getan hatte, um uns zu schützen, und jetzt kämpfte er um sein Leben.
Mama erklärte besorgt was die Ärztin, auf dem Röntgenbild entdeckt hatte. „Frau Dr. Weber hat einen Fremdkörper in Benjamins Schulter gefunden sie vermutet, dass es sich um einen AirTag handeln könnte,“ sagte sie leise, während sie mir sanft über den Rücken strich.
Frau Grünwald hörte aufmerksam zu, und man konnte förmlich sehen, wie es bei ihr klick machte. Sie nickte nachdenklich und begann zu sprechen: „Das ergibt Sinn… Ein AirTag ist kein klassischer GPS-Sender. Er funktioniert nur, wenn er in der Nähe eines Apple-Telefons ist. Deshalb konnten die Angreifer Benjamin nicht sofort in Rosenau finden. In dieser Nacht war vermutlich niemand mit einem Apple-Telefon in der Nähe, um das Signal des AirTags aufzunehmen.“
Mama sah sie mit großen Augen an, als sie das erklärte. „Das heißt, solange wir ins in der Nähe von Apple Telefonen aufhalten weiß man ganz genau wo wir uns befinden. Man wusste demzufolge die ganze Zeit wo wir uns befinden. Warum hat man uns nicht schon im Hotel oder in Passau im Einkaufszentrum, oder auf der Fahrt hierher angegriffen?
Frau Grünwald sagte sehr ernst„das werden uns vielleicht jetzt die weiteren Ermittlungen zeigen, den Angreifer den sie mit dem Elektroschocker überwältigt haben als auch der den Herrn Huber ins Gesäß geschossen hat werde so schnell wie möglich vernommen. Im besten Fall ist das der Durchbruch in unseren Ermittlungen.“
Die Erkenntnis traf uns beide hart. Es fühlte sich gruselig an, zu wissen, dass sie mich schon in Rosenau hätten haben können, wenn die Bedingungen anders gewesen wären. Mama wirkte betroffen, doch sie atmete tief durch und fragte nachdenklich: „Was machen wir jetzt?“
Frau Grünwald antwortete ruhig: „Zuerst müssen wir sicherstellen, dass der AirTag aus Benjamins Schulter entfernt wird, und wir müssen überprüfen das es der einzigste ist. Wir werden auch sicherstellen, dass in Zukunft alles besser überwacht wird. Niemand sollte ihn oder euch erneut aufspüren können.“
Mama schien das noch nicht zu beruhigen „kann man so einen AirTeg auch über einen Metalldetektor aufspüren? Aus medizinischer Sicht sind zu viele Röntgenaufnahmen nicht zu empfehlen und bei Kindern noch weniger!“
Frau Grünwald nickte nachdenklich „ich verstehen ihre Besorgnis und kläre das ab, ich möchte auch nicht das wir Benjamin noch mehr Belastungen aussetzen.“
Das schien Mama zumindest ein wenig zu beruhigen. „hat den die Suche in Rosenau etwas gebracht?
Frau Grünwald schien mit sich zu kämpfen „Ich denke, ihr verdient es, alles zu erfahren“, begann sie mit ruhiger Stimme. „Es gibt Neuigkeiten, die schwer zu verdauen sind.“
Mama hielt meine Hand etwas fester, und ich spürte, dass etwas Wichtiges kommen würde. Frau Grünwald atmete tief durch und fuhr fort: „Der Taxifahrer, der versucht hat, sich an Benjamin zu vergehen, wurde tot in seinem Taxi aufgefundenen. Wir gehen aktuell davon aus dass es die beiden Männer von den Video aufzeichnungen Waren.“
Ich spürte, wie sich meine Brust zusammenzog, als ich das hörte. Der Taxifahrer… tot? Mama sah mich an und hielt mich fest, als sie merkte, dass ich die Nachricht verarbeiten musste.
Auf der einen Seite war ich erleichtert, auf der anderen beunruhigte es mich, das die keine Scheu davor hatten, jemanden das Leben zu nehmen. Auch wenn ich das schon wusste. Was wenn der auch Familie hatte, wenn er Kinder hatte, die jetzt ohne Vater aufwachsen müssen. Und das alles weil er mir begegnet ist.
Mit Tränen in den Augen fragte ich Mama „ist der man wegen mir tot?“
Mama nahm mich ganz fest in den Arm „benni du trägst absolut keine Schuld, denke das bitte niemals. Diese Menschen nehmen keine Rücksicht auf andere, um ihre Ziele zu erreichen.“ dabei schüttelte sie leicht ihren Kopf.
„Die Ermittlungen laufen noch“, fügte Frau Grünwald hinzu, „aber es sieht so aus, als hätten diese Männer versucht, ihn zu finden, weil sie dachten, er wüsste mehr über Benjamin.“
Mama nickte langsam.
Herr Richter sah uns fest an. „Wir tun alles, um euch zu schützen. Diese Männer sind gefährlich, aber wir haben sie im Blick, und wir lassen euch nicht allein.“
Sie haben uns extra ganz weit weg gebracht, Leute haben uns Extras beschützt und trotzdem liegt einer vom denen, jetzt hier im Krankenhaus und wenn Mama und Thomas nicht gewesen wären, hätten sie mich wieder gehabt. Hoffentlich kann Herr Richter sein Versprechen halten aber Sicherheit gab es mir nicht.
Frau Grünwald blickte uns verständnisvoll an und fragte: „Wäre es für euch in Ordnung, wenn ihr mir die Erlebnisse von heute Vormittag noch einmal schildern könntet? Es wäre sehr hilfreich für unsere Ermittlungen.“
Mama sah kurz zu mir, und ich spürte, dass sie mit den Gedanken ab wog, wie sie am besten antworten sollte. Schließlich drehte sie sich mit einer sanften, aber festen Stimme zu Frau Grünwald. „Im Moment… kann ich das nicht“, sagte sie so höflich wie möglich. „Und ich möchte Benni das jetzt auch nicht zumuten. Es war einfach zu viel für uns beide.“
Frau Grünwald nickte verständnisvoll, und Mama fügte schnell hinzu: „Ich verstehe, dass es wichtig ist und dass Sie Antworten brauchen. Aber ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn wir das später nachholen, wenn wir uns ein wenig gesammelt haben.“
Frau Grünwald lächelte sanft und sagte: „Natürlich, ich verstehe das vollkommen. Es ist kein Problem, wir können uns später zusammensetzen, wenn ihr bereit seid.“ Sie machte keine Anstalten, zu drängen, sondern gab uns den Raum, den wir brauchten. Mama sah erleichtert aus, dass sie nicht weiter gedrängt wurde, und ich fühlte mich ein Stück weit besser, dass wir erstmal durchatmen konnten.
Nachdem Frau Grünwald und Herr Richter sich für heute verabschiedet hatten, fühlte ich mich zwar etwas erleichtert.
Mama stand auf und setzte mich auf ihr Bett sie klappte auf einer Seite ein Fall Schutz nach oben. „du möchtest heute bestimmt bei mir im Bett schlafen oder?“
Ich Nickte langsam, das würde mir gut gefallen, aber ich war immer noch wach und nervös. Ich wollte nicht schlafen, nicht jetzt. Die Angst vor Albträumen hing schwer in mir, besonders nach allem, was passiert war. Außerdem hatte ich heute Mittag sehr lange geschlafen, und jetzt fühlte ich mich noch zu wach, um ins Bett zu gehen.
„Mama ich möchte noch nicht schlafen“
Sie sprach liebevoll „benni Schlaf ist ganz wichtig und du siehst schon ein wenig müde aus.“
„ich bin aber noch gar nicht müde wir haben doch erst geschlafen. Außerdem hab ich Angst vor Albträumen“ bei den letzten Worten wurde ich leiser und meine Augen wurden wieder feucht.
Mama schien zu verstehen was ich ihr mitteilen wollte. Sie nahm mich auf den Arm „was hälst du davon wenn wir jetzt zur Schwester gehen, und sie nach einem Kinderbuch Fragen? Du hast das Letzt Mal so schön gelesen da können wir bestimmt abwechselnd etwas vorlesen?“
Der Gedanke zusammen mit Mama ein Buch zu lesen war toll, ich Nickte „ja Mama ein Buch wäre toll“
Als wir die Schwester auf dem Flur an einem Computer arbeitend gefunden hatten wandte sich Mama direkt an sie, „entschuldigen sie, Gibt es hier vielleicht ein paar Kinderbücher zum Vorlesen? Benjamin hat heute schon sehr lange geschlafen und möchte noch nicht ins Bett.“
Die Krankenschwester nickte verständnisvoll. „Ja, wir haben ein paar Bücher und Spiele für die Kleinen. Ich schaue mal, was ich für euch finde.“ Sie lächelte mich freundlich an, bevor sie den uns in Richtung eines Raumes verließ, um nach etwas Passendem zu suchen.
Ich fühlte mich etwas besser, dass Mama und die Krankenschwester mich verstanden und nicht darauf bestanden, dass ich sofort schlafen musste. Während wir warteten, kuschelte ich mich an Mama, die beruhigend meinen Rücken streichelte. Es war schön zu wissen, dass ich nicht allein war und dass sie mir half, auch wenn die Angst noch in mir steckte.
Ich kuschelte mich noch tiefer in den Arm meiner Mama. Es fühlte sich so gut an, neben ihr im Krankenhausbett zu liegen, ganz nah bei ihr, unter der weichen, warmen Decke. Alles, was draußen war – die Angst, die ganzen Untersuchungen – schien jetzt ganz weit weg. Mama las mir eine Geschichte vor ich durfte auch eine Rolle übernehmen, ihre Stimme war so sanft und beruhigend, dass ich am liebsten für immer so liegen bleiben wollte.
Die Worte aus dem Buch, das wir lassen, verschwammen irgendwie vor meinen Ohren. Es war eine Geschichte über einen kleinen Bären, der sein Zuhause suchte. Aber das war mir gerade egal. Was wirklich zählte, war, dass Mama hier bei mir war. Ihre Hand lag sanft auf meinem Kopf, streichelte leicht über mein Haar, und ich fühlte mich so geborgen, wie ich es lange nicht mehr getan hatte.
Plötzlich hielt sie inne und sagte: „Weißt du, der kleine Bär erinnert mich irgendwie an dich.“
Ich hob meinen Kopf leicht und sah sie an. „Wieso?“
„Weil er so mutig ist, auch wenn er manchmal Angst hat,“ antwortete sie leise. „Er sucht nach einem Ort, wo er hingehört, und er ist nie allein, weil immer jemand da ist, der ihm hilft. So wie du. Und so wie ich immer bei dir bin.“
Ich spürte, wie sich ein Kloß in meiner Kehle bildete, meine Augen brannten plötzlich. „Aber ich bin manchmal nicht mutig…“, flüsterte ich.
Mama schüttelte den Kopf, ihre Arme zogen mich noch enger an sich, als würde sie mich vor allem beschützen wollen. „Du bist mutiger, als du denkst, Benni,“ sagte sie und lächelte sanft. „Du bist durch so viel gegangen, und du hast nie aufgegeben. Ich bin so stolz auf dich.“
Das brachte etwas in mir zum Schmelzen. Tränen liefen mir über die Wangen, und Mama wischte sie mir ganz behutsam weg. „Ich hab dich so lieb, Mama,“ flüsterte ich, meine Stimme war kaum mehr zu hören.
„Ich hab dich auch so lieb, mein Schatz,“ sagte sie, und ich konnte hören, dass auch sie fast weinte. „Egal, was passiert, ich bin immer für dich da. Immer.“
In diesem Moment war alles andere unwichtig. Die ganzen Sorgen, das Krankenhaus – nichts davon war mehr da. Nur wir beide, in dieser kleinen Welt, sicher unter der Decke, in Mamas Armen. Ich fühlte, wie mein ganzer Körper sich entspannte, ließ einfach los. Es war mir egal, dass ich nebenbei in die Windel machte. Es war überhaupt nicht wichtig. Was zählte, war, dass ich bei Mama war, dass sie bei mir war.
„Danke, dass du immer da bist,“ murmelte ich, während ich mich wieder an ihre Schulter schmiegte, meine Augen fielen fast zu.
„Danke, dass du mir vertraust, mein Herz,“ flüsterte Mama zurück und hielt mich noch fester. „Du bist mein ganzer Stolz.“
In diesem Moment fühlte ich mich, als könnte nichts auf der Welt mir etwas anhaben. Mama war da, und das war alles, was ich brauchte.
Fortsetzung folgt…
Autor: michaneo (eingesandt via E-Mail)
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Mit Abstand die beste Geschichte, welche ich bisher gelesen habe. Wenn du es als Buch veröffentlichst, kaufe ich es sofort! Kann´s kaum erwarten mehr zu lesen
Netter Abschluss für dieses Kapittel. Bin gespannt ob und wann Sie Bennjamin den Fremdkörper aus der Schulter holen?
Und ein weiterer großartiger Teil, bitte genau weiter so.
Mega Interessante Geschichte, bitte unbedingt weiterschreiben.
Immer weiter 🙂
Wann kommt teil 14 bitte bald
Ich bin schon gespannt auf Teil 14 bitte weiter so schreiben.